Zu große und zu teure Märkte, zu wenig Umsatz: Der Vorstoß des deutschen Discounters Lidl in den USA ging offenbar daneben
Foto: APDer Markteintritt des Discounters Lidl in den USA entwickelt sich zum Debakel. Wie manager magazin in seiner neuen Ausgabe berichtet (Erscheinungstermin: 19. Januar), sollten vergangenes Jahr 100 Filialen eröffnet werden, tatsächlich gibt es bislang nur 47 Geschäfte. Klaus Gehrig, Leiter der Neckarsulmer Schwarz-Gruppe, zu der Lidl gehört, rechnet für 2018 lediglich mit 20 neuen Läden. "Wenn man einen Fehler erkennt, muss man ihn korrigieren", sagte Gehrig im Gespräch mit dem manager magazin.
Die extrem jungen Expansionsteams haben in Amerika oftmals falsche Standorte ausgewählt. Zudem wurden zu große und zu teure Märkte gebaut. Die Umsätze sind enttäuschend. Die ursprünglich kalkulierten zwei Milliarden Euro für Investitionen und Anlaufverluste werden nach Informationen vom manager magazin nicht ausreichen.
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Sorgen bereitet auch die Lidl-Schwester Kaufland. Der Großflächendiscounter leidet in Deutschland unter einem Investitionsstau und einer falschen Sortimentspolitik. Laut Gehrig schließt Kaufland das Geschäftsjahr 2017/18 mit einem Verlust ab.
Insgesamt wird die Schwarz-Gruppe 2017/18 weniger schnell wachsen als in der Vergangenheit. Die Bruttoerlöse sollen bei etwa 105 Milliarden Euro liegen.
Platz 10: Walgreens
Die größte US-Apothekenkette ist auch ein bedeutender Anbieter von Kosmetik- und Fotoartikeln. Zuletzt übernahm der Konzern den britisch-schweizerischen Konkurrenten Alliance Boots.
Handelsumsatz: 76,392 Milliarden Dollar. Durch die Übernahme von Alliance Boots legte der Umsatz 2015 auf 104,4 Milliarden Dollar zu.
Quelle: Deloitte (2016). Umsatz-Angaben für das Geschäftsjahr 2014.
Platz 9: Home Depot
Der US-Konzern bezeichnet sich als größte Baumarktkette der Welt. Eine Expansion nach Europa ist allerdings bis heute nicht geglückt. Hauptsitz ist Atlanta (Georgia).
Handelsumsatz: 83,176 Milliarden Dollar
Platz 8: Metro
Der Düsseldorfer Konzern ist im Groß- und Einzelhandel aktiv. Größte Vertriebslinie ist der Großhandel Cash & Carry, gefolgt von Media Markt/Saturn und Real.
Handelsumsatz: 85,57 Milliarden Dollar
Platz 7: Aldi
Aldi Nord und Aldi Süd schaffen es nur gemeinsam in die Top Ten. Dabei ist Aldi Süd deutlich größer als Aldi Nord.
Handelsumsatz: 86,470 Milliarden Dollar
Platz 6: Carrefour
Die Supermarktkette mit Hauptsitz in Boulogne-Billancourt bei Paris macht mehr als die Hälfte ihres Umsatzes in Frankreich und Spanien.
Handelsumsatz: 98,497 Milliarden Dollar
Platz 5: Tesco
Der britische Supermarktkonzern ist in zwölf Staaten vertreten (Europa, Asien). Seit Mitte der 90er-Jahre wuchs das Unternehmen rasant von 500 auf 6900 Filialen.
Handelsumsatz: 99,713 Milliarden Dollar
Platz 4: Schwarz Unternehmenstreuhand (Lidl, Kaufland)
Der einst als Aldi-Klon groß gewordene Handelskonzern ist inzwischen auch als Vollsortimenter erfolgreich - unter der Marke Kaufland.
Handelsumsatz: 102,694 Milliarden Dollar
Platz 3: Kroger
Der US-Konzern (Sitz: Cincinnati) ist auf den Lebensmitteleinzelhandel spezialisiert. Anders als die meisten Konkurrenten produziert Kroger viele Nahrungsmittel selbst.
Handelsumsatz: 108,465 Milliarden Dollar
Platz 2: Costco
Die US-Großhandelskette mit Sitz in Issaquah bei Seattle hat sich auf limitierte Produkte mit exzellentem Preis-Leistungsverhältnis spezialisiert. Das 1983 gegründete Unternehmen war das erste Startup, das seinen Umsatz innerhalb von weniger als sechs Jahren von null auf drei Milliarden Dollar steigerte.
Handelsumsatz: 112,640 Milliarden Dollar
Platz 1: Wal-Mart
Mit weitem Abstand führt der Mega-Konzern mit Sitz im US-Bundesstaat Arkansas das Ranking an. Gegründet 1962, beschäftigt das Unternehmen heute 2,3 Millionen Menschen und ist damit der größte private Arbeitgeber der Welt. Die Expansion nach Deutschland scheiterte einst am brutalen Preiskampf mit Lidl, Aldi und Co.
Handelsumsatz: 485,651 Milliarden Dollar
Platz 1: Wal-Mart
Mit weitem Abstand führt der Mega-Konzern mit Sitz im US-Bundesstaat Arkansas das Ranking an. Gegründet 1962, beschäftigt das Unternehmen heute 2,3 Millionen Menschen und ist damit der größte private Arbeitgeber der Welt. Die Expansion nach Deutschland scheiterte einst am brutalen Preiskampf mit Lidl, Aldi und Co.
Handelsumsatz: 485,651 Milliarden Dollar