Planung neuer Filialen Lego steigert 2022 seinen Gewinn auf 1,85 Milliarden Euro

Der Spielwarenhersteller konnte im letzten Jahr dank starker Nachfrage seinen Gewinn um 4 Prozent steigern. CEO Niels Christiansen will nun weiterhin neue Filialen eröffnen - gegen den Trend zum Online-Handel.
CEO Niels Christiansen will neue Filialen eröffnen

CEO Niels Christiansen will neue Filialen eröffnen

Foto: Daniel Karmann / dpa

Trotz des Ausstiegs aus dem Geschäft in Russland wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Lego 2022 einen Rekordgewinn eingestrichen. Eine weiterhin sehr starke Nachfrage nach Lego-Produkten sorgte im vergangenen Jahr dafür, dass der Spielwarenkonzern aus dem dänischen Billund unter dem Strich einen Gewinn von 13,8 Milliarden Kronen (rund 1,85 Milliarden Euro) einfuhr. Das teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Das bedeutet demnach ein Plus von vier Prozent im Vergleich zum Jahr davor.

Schon 2021 hatte der Jahresgewinn einen Rekord für Lego dargestellt. Der Jahresumsatz stieg demnach 2022 um 17 Prozent auf 64,6 Milliarden Kronen (8,7 Milliarden Euro). Begünstigt wurde das nach Lego-Angaben unter anderem von einer starken Nachfrage, einem widerstandsfähigen globalen Lieferketten-Netzwerk und Einzelhandels-Partnerschaften sowohl online als auch im Geschäft vor Ort.

Im abgelaufenen Jahr wurden demnach 155 neue Lego-Geschäfte eröffnet, darunter etwa in guter Lage mitten in München sowie in Dublin und London. Trotz der Schließung aller 81 Filialen in Russland gab es somit weltweit 904 Lego-Läden. Angesichts des zunehmenden Online-Handels könne es ein wenig wie ein Schritt gegen den Trend erscheinen, neue Filialen zu eröffnen, sagte CEO Niels Christiansen (56). Diese Läden seien jedoch eine großartige Gelegenheit, damit Kunden die kleinen Bauklötzchen in die Hand nehmen könnten. Daher baue man neue Geschäfte beispielsweise in China. Außerdem baut das Unternehmen derzeit ein neues Werk in den USA.

Dass das Segment Spielwaren umkämpft ist - und der Trend Richtung Online-Handel geht - zeigte zuletzt das Schicksal der Spielwarenplattform Mytoys.de: Die Hamburger Otto Group hatte zuletzt angekündigt, den Geschäftsbetrieb der Plattform einzustellen und will bis Februar 2024 alle Filialstandorte schließen.

Die Marke Mytoys werde künftig ausschließlich auf der Otto-Plattform angeboten, teilte der Konzern am Montag mit. Das umkämpfte und nur niedrige Margen abwerfende Segment Spielwaren sei leichter innerhalb des Marktplatzes von Otto profitabel zu bewirtschaften. "Wir wollen den Erfolg des Marktplatzmodells nutzen, um der Bedeutung des wachstumsstarken, aber eben auch wettbewerbsintensiven Segments Spielwaren künftig noch stärker Rechnung zu tragen", erklärte Ottos E-Commerce-Vorstand Sebastian Klauke.

frm/dpa-AFX/dpa

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