Immer mittendrin: Ivanka Trump mit Ehemann und Präsidentenberater Jared Kushner am Tag der Amtseinführung ihres Vaters.
Foto: Alex Brandon/ APDie Kaufhauskette Nordstrom hat die Modekollektion von US-Präsident Donald Trumps Tochter Ivanka aus dem Sortiment genommen. In einer Mitteilung begründete der US-Konzern die Entscheidung am Freitag mit niedrigen Verkaufszahlen. Jedes Jahr würden etwa zehn Prozent des Sortiments abhängig vom Absatz ausgetauscht. "In diesem Fall haben wir aufgrund des Umsatzes beschlossen, die Marke in dieser Saison nicht einzukaufen."
Die Entscheidung folgt auf Boykottaufrufe gegen Händler, die Produkte der Trump-Familie vertreiben. Hinter den Appellen, die im Internet unter dem Hashtag "GrabYourWallet" (Greif deinen Geldbeutel) laufen, steht eine Initiative von Gegnern des US-Präsidenten. Diese begrüßten die Entscheidung Nordstroms im Kurznachrichtendienst Twitter.
Nordstrom reagierte auf die Debatte in den sozialen Medien: "Wir hoffen, dass das Anbieten von Produkten eines Verkäufers nicht missverstanden wird, als würden wir eine politische Position einnehmen. Das tun wir nicht." Die Kollektion von Ivanka Trump umfasst neben Kleidung auch Handtaschen, Schuhe und Schmuck. Die Präsidententochter war nach Trumps Wahlsieg wegen umstrittener PR-Aktionen für ihre Produkte kritisiert worden.
Die 35-jährige Unternehmerin hatte unter anderem einen TV-Auftritt des Trump-Clans genutzt, um Werbung für einen 10 800 Dollar teuren Armreif aus ihrer Kollektion zu machen. Der Vorfall hatte die ohnehin schon erhitzte Diskussion über Interessenkonflikte der Trump-Familie weiter angeheizt. Ivanka war zuvor bereits bei Wahlkampfauftritten mit Marketingaktionen für Kleidungsstücke ihres Labels aufgefallen.
Plötzlich Präsidentin: Als US-Präsident Donald Trump während der G20-Verhandlungen in Hamburg kurzzeitig den Raum verließ, nahm Tochter Ivanka den Platz am Verhandlungstisch ein - inmitten der Staats- und Regierungschefs.
Mit Weltbank-Präsident Jim Yong Kim hatte Trumps Tochter und Top-Beraterin zuvor schon am Rande des Gipfels an einer Panel-Diskussion teilgenommen ...
Am Vorabend lauschte sie mit Ehemann und Trump-Berater Jared Kushner der "Ode an die Freude" in der Hamburger Elbphilharmonie.
Trump setzt stark auf die Familie als inneren Machtzirkel, und Ivanka hat innerhalb dieses Kreises eine herausgehobene Position ...
Mit den Brüdern Eric und Donald Jr. ist sie oft zu sehen. Doch Ivanka soll besonders Vaters Ohr haben. Die Brüder sind Trumps Stellvertreter in dessen Immobilienfirma und sollen das Geschäft während der Präsidentschaft übernehmen, während Ivanka den Posten dort aufgab.
Auch ihr eigenes Unternehmen, das Schmuck, Schuhe und Accessoires vermarktet, liegt nicht mehr in ihrer Verantwortung. Die Marke "Ivanka Trump" litt nach der Wahl unter einem Backlash. Mehrere Handelsketten sortierten die Produkte wegen schlechter Verkaufszahlen aus. Allerdings mobilisierte das Weiße Haus die Trump-Anhänger zum Kauf.
Ein Armband für 10.000 Dollar wurde kurz nach der Wahl zum Politikum: Nach einem Auftritt Ivankas bei "60 Minutes", bei dem sie ihr "Lieblingsarmband" aus ihrer eigenen Kollektion trug, verschickte ihr Modelabel per Email einen "Style Alert".
Inzwischen hat Ivanka eine größere Ambition, als teuren Modeschmuck zu verkaufen. Sie hat ein Büro im Westflügel des Weißen Hauses, und berät ihren Vater, den Präsidenten in allen möglichen Fragen.
Als "seine Augen und Ohren" beschreibt Ivanka Trumps Anwältin deren Rolle. Erst nachträglich wurde die Dauerpräsenz im Zentrum der Macht mit einem formellen Amt aber ohne Gehalt verbunden - so wie die von Ehemann Jared Kushner, der auch offiziell Berater ist.
Ivanka Trump ist allgegenwärtig, auch wenn die deutsche Bundeskanzlerin mit einer Wirtschaftsdelegation zu Gast ist.
Die Trump-Kinder haben allesamt "Top Security Clearance", also Zugang zu Staatsgeheimnissen bekommen.
Rein zeremoniell ist nur die Rolle der First Lady Melania Trump, die auf der Siegesfeier nach der Wahl noch einen großen Auftritt neben den jüngeren Trump-Kindern Barron und Tiffany (verdeckt, dahinter Ivanka Trump) hatte. Die Dramaturgie des Wahlkampfs war stärker von Ivanka geprägt.
In Washington präsent ist die First Lady nur zu wenigen Anlässen wie diesem Empfang zum Weltfrauentag. Und auch dann richten sich alle Blicke auf die First Daughter.
Ivanka war es, die im Juni 2015 die Kandidatur ihres Vaters für die Präsidentschaft im New Yorker Trump Tower ankündigte ...
... im Wahlkampf Unternehmerinnen besuchte ...
... und die Übermacho-Auftritte Donald Trumps mit dem freundlichen Gesicht einer Erfolgsfrau flankierte. "Women Who Work", heißt ihr geplanter Bestseller - und die Zielgruppe ihrer Mode- und Schmucklinien ebenso wie der Hotels, Apartments und des Wahlkampfs.
Ihr stärkster Auftritt war auf dem Nominierungsparteitag in Cleveland im Juli 2016, wo Ivanka ihren Vater als Vorkämpfer der Gleichberechtigung mit einem mütterfreundlichen familienpolitischen Programm ankündigte - was inzwischen aber offenbar keinen Vorrang mehr hat.
Für Aufsehen sorgte die Freundschaft Ivanka Trumps zu Chelsea Clinton, die als junge berufstätige Mutter in einer ähnlichen Position ist und ebenfalls als Tochter eine Parteitagsrede hielt - nur bei den Demokraten, für die letztlich unterlegene Hillary Clinton.
Ivanka Trump soll immer wieder mäßigenden Einfluss auf den Polter-Wahlkampf ihres Vaters genommen haben - lächelte zugleich aber alle seine Ausfälle weg, sogar wenn er sie selbst zum Sexobjekt degradierte.
Als Geschäftsfrau hatte Ivanka schon seit Jahren Verantwortung für zentrale Großprojekte der Trump Organization. Der Umbau des alten Washingtoner Postamts zum Trump International Hotel, vom Staat geleast und von der Deutschen Bank finanziert, gilt als Ivankas Meisterstück. Ende Oktober wurde die Eröffnung gefeiert, kurz vor der Präsidentenwahl.
Mit Jared Kushner, wie sie Spross eines Immobilienmoguls aus den New Yorker Vororten, bildet sie ein Power-Paar. Beide haben Verbindungen zur liberalen Elite, die Trump ansonsten schmäht.
Vor allem jedoch zelebrieren sie ihr Dasein als immer perfekt gestylte Familie.
Auch ihr eigenes Unternehmen, das Schmuck, Schuhe und Accessoires vermarktet, liegt nicht mehr in ihrer Verantwortung. Die Marke "Ivanka Trump" litt nach der Wahl unter einem Backlash. Mehrere Handelsketten sortierten die Produkte wegen schlechter Verkaufszahlen aus. Allerdings mobilisierte das Weiße Haus die Trump-Anhänger zum Kauf.
Foto: APAls Geschäftsfrau hatte Ivanka schon seit Jahren Verantwortung für zentrale Großprojekte der Trump Organization. Der Umbau des alten Washingtoner Postamts zum Trump International Hotel, vom Staat geleast und von der Deutschen Bank finanziert, gilt als Ivankas Meisterstück. Ende Oktober wurde die Eröffnung gefeiert, kurz vor der Präsidentenwahl.
Foto: Susan Walsh/ AP