Jesper Hojer: Der neue Vorstandsvorsitzende von Lidl soll die Expansion in die USA vorantreiben.
Foto: LidlEs war kaum anders erwartet worden: Jesper Hojer ist nun offiziell auf den Posten als Vorstandsvorsitzender des Discounters Lidl bestätigt worden. Der Manager hatte bereits Anfang Februar alle Aufgaben seines Vorgängers kurzfristig übernommen, nachdem sich die Schwarz-Gruppe plötzlich von Lidl-Chef Sven Seidel trennte.
Seidel hatte drei Jahre lang die Geschicke des Discounters geleitet.Nun bestätigte das Aufsichtsratsgremium Hojer als Vorstandsvorsitzenden der Lidl Stiftung. Der 38-jährige Manager ist seit 2014 Mitglied des Vorstands von Lidl und war dort bis Februar für den Einkauf zuständig. Zuvor hatte er die belgische Landesgesellschaft geleitet.
Hojer dürfte nun vor allem die Expansion in die USA vorantreiben. Weniger Druck wird der Manager wohl beim Ausbau des Filialnetzes in Deutschland ausüben. Hierzulande plante sein Vorgänger unter dem Schlagwort "Lidl Express", die Geschäfte mit Click&Collect-Bereichen auszubauen. Ein teures Unterfangen, was wohl beim Eigentümer nicht gut ankam. Auch Klaus Gehrig, Chef der Schwarz-Gruppe, zählte zu den Kritikern der Strategie. So sollen er und Seidel zuletzt keine Gesprächsebene mehr haben finden können.
Nach dem Weggang Seidels wurden die Pläne für "Lidl Express" schnell kassiert. "Zum aktuellen Zeitpunkt wird das Projekt nicht weiter verfolgt", heißt es offiziell. Stattdessen entwickele Lidl ein "flexibles Filialkonzept unter Berücksichtigung des architektonischen und städtebaulichen Charakters des Ortes und den unterschiedlichen Anforderungen von Städten, Gemeinden und Konsumenten.
Lidl hat nach eigenen Angaben rund 10.000 Filialen in Europa. Der Umsatz lag zuletzt bei etwa 64,6 Milliarden Euro, 19,3 Milliarden Euro stammten allein aus Deutschland.
Platz 10: Walgreens
Die größte US-Apothekenkette ist auch ein bedeutender Anbieter von Kosmetik- und Fotoartikeln. Zuletzt übernahm der Konzern den britisch-schweizerischen Konkurrenten Alliance Boots.
Handelsumsatz: 76,392 Milliarden Dollar. Durch die Übernahme von Alliance Boots legte der Umsatz 2015 auf 104,4 Milliarden Dollar zu.
Quelle: Deloitte (2016). Umsatz-Angaben für das Geschäftsjahr 2014.
Platz 9: Home Depot
Der US-Konzern bezeichnet sich als größte Baumarktkette der Welt. Eine Expansion nach Europa ist allerdings bis heute nicht geglückt. Hauptsitz ist Atlanta (Georgia).
Handelsumsatz: 83,176 Milliarden Dollar
Platz 8: Metro
Der Düsseldorfer Konzern ist im Groß- und Einzelhandel aktiv. Größte Vertriebslinie ist der Großhandel Cash & Carry, gefolgt von Media Markt/Saturn und Real.
Handelsumsatz: 85,57 Milliarden Dollar
Platz 7: Aldi
Aldi Nord und Aldi Süd schaffen es nur gemeinsam in die Top Ten. Dabei ist Aldi Süd deutlich größer als Aldi Nord.
Handelsumsatz: 86,470 Milliarden Dollar
Platz 6: Carrefour
Die Supermarktkette mit Hauptsitz in Boulogne-Billancourt bei Paris macht mehr als die Hälfte ihres Umsatzes in Frankreich und Spanien.
Handelsumsatz: 98,497 Milliarden Dollar
Platz 5: Tesco
Der britische Supermarktkonzern ist in zwölf Staaten vertreten (Europa, Asien). Seit Mitte der 90er-Jahre wuchs das Unternehmen rasant von 500 auf 6900 Filialen.
Handelsumsatz: 99,713 Milliarden Dollar
Platz 4: Schwarz Unternehmenstreuhand (Lidl, Kaufland)
Der einst als Aldi-Klon groß gewordene Handelskonzern ist inzwischen auch als Vollsortimenter erfolgreich - unter der Marke Kaufland.
Handelsumsatz: 102,694 Milliarden Dollar
Platz 3: Kroger
Der US-Konzern (Sitz: Cincinnati) ist auf den Lebensmitteleinzelhandel spezialisiert. Anders als die meisten Konkurrenten produziert Kroger viele Nahrungsmittel selbst.
Handelsumsatz: 108,465 Milliarden Dollar
Platz 2: Costco
Die US-Großhandelskette mit Sitz in Issaquah bei Seattle hat sich auf limitierte Produkte mit exzellentem Preis-Leistungsverhältnis spezialisiert. Das 1983 gegründete Unternehmen war das erste Startup, das seinen Umsatz innerhalb von weniger als sechs Jahren von null auf drei Milliarden Dollar steigerte.
Handelsumsatz: 112,640 Milliarden Dollar
Platz 1: Wal-Mart
Mit weitem Abstand führt der Mega-Konzern mit Sitz im US-Bundesstaat Arkansas das Ranking an. Gegründet 1962, beschäftigt das Unternehmen heute 2,3 Millionen Menschen und ist damit der größte private Arbeitgeber der Welt. Die Expansion nach Deutschland scheiterte einst am brutalen Preiskampf mit Lidl, Aldi und Co.
Handelsumsatz: 485,651 Milliarden Dollar
Platz 1: Wal-Mart
Mit weitem Abstand führt der Mega-Konzern mit Sitz im US-Bundesstaat Arkansas das Ranking an. Gegründet 1962, beschäftigt das Unternehmen heute 2,3 Millionen Menschen und ist damit der größte private Arbeitgeber der Welt. Die Expansion nach Deutschland scheiterte einst am brutalen Preiskampf mit Lidl, Aldi und Co.
Handelsumsatz: 485,651 Milliarden Dollar