Verlust erwartet Henkel verkauft Russland-Geschäft und zahlt drauf

Die Investoren machen schon länger Druck – nun hat Henkel einen Käufer für sein Russland-Geschäft gefunden. Für rund 600 Millionen Euro veräußert der Konzern sein russisches Geschäft an Finanzinvestoren.
Henkel in Düsseldorf: Der Konzern veräußert sein Russland-Geschäft mit Verlust

Henkel in Düsseldorf: Der Konzern veräußert sein Russland-Geschäft mit Verlust

Foto: Jan-Philipp Strobel / dpa

Der Konsumgüterkonzern Henkel wird bei seinem Rückzug aus Russland insgesamt draufzahlen müssen. "Wir erwarten unter dem Strich einen finanziellen Verlust", sagte ein Henkel-Sprecher am Freitag. Der Hersteller von Loctite, Schwarzkopf und Persil hatte am Vorabend erklärt, eine Vereinbarung über den Verkauf seiner russischen Geschäftsaktivitäten an ein Konsortium von lokalen Finanzinvestoren abgeschlossen zu haben. Der vereinbarte Kaufpreis betrage 54 Milliarden Rubel, das entspreche rund 600 Millionen Euro.

Henkel hatte seine russischen Geschäfte zum Jahreswechsel mit einem Buchwert von 500 Millionen Euro in den Büchern. Bei der Umsetzung der Transaktion spielten nun aber auch Wechselkurseffekte eine Rolle. Die Höhe des Verlusts könne Henkel auch deshalb noch nicht beziffern, sagte ein Sprecher. Details dazu dürfte Henkel aber spätestens bei der Vorlage der Zahlen zum ersten Halbjahr 2023 im August ausweisen.

Der Düsseldorfer Konzern war mehr als 30 Jahre in Russland aktiv und betrieb dort zuletzt elf Produktionsstandorte. Henkel hatte nach Kriegsbeginn in der Ukraine länger gezögert, sich von seinem Russland-Geschäft zu trennen. Im April 2022, zwei Monate nach dem russischen Angriff auf die Ukraine, fiel die Entscheidung. Die bereits im vergangenen Jahr nach der Invasion der Ukraine durch Russland angekündigte Trennung von dem Geschäft solle nun voraussichtlich bald über die Bühne gehen. "Wir streben einen Abschluss im ersten Quartal 2023 an", hatte Henkel-Chef Carsten Knobel (54) erklärt. Dieser Schritt ist nun vollzogen. Auch zahlreiche andere westliche Konzerne verlassen Russland.

rei/Reuters
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