Tarifkonflikt mit der Deutschen Post Briefträger und Paketboten setzen Warnstreiks fort

Die Warnstreiks im Tarifkonflikt mit der Deutschen Post gehen weiter
Foto: Philipp von Ditfurth / dpaDie Gewerkschaft Verdi hat ihre Warnstreiks im Tarifkonflikt mit der Deutschen Post am Samstag fortgesetzt. "Die Beteiligung ist gut", sagte ein Verdi-Sprecher am Vormittag. Verdi hat bundesweit Beschäftigte in ausgewählten Betrieben in den Paket- und Briefzentren sowie in der Paket-, Brief- und Verbundzustellung zum Streik aufgerufen. Die Post erklärte, insgesamt seien an den betroffenen Standorten etwas mehr als ein Drittel der Anwesenden dem Streikaufruf gefolgt. Nach aktuellem Stand seien bundesweit rund 20 Prozent der durchschnittlichen Tagesmenge bei Paketen und rund neun Prozent bei Briefsendungen betroffen.
Bereits in der vergangenen Woche hatte es Arbeitsniederlegungen bei der Post gegeben, die zweite Warnstreik-Welle begann am Donnerstag. Nach Angaben von Verdi hatten am Freitag bundesweit rund 18 000 Beschäftigte an verschiedenen Standorten die Arbeit niedergelegt.
Die Gewerkschaft fordert 15 Prozent mehr Lohn und Gehalt für die rund 160 000 Tarifbeschäftigte im Bereich Post & Paket Deutschland. Begründet wird die Forderung unter anderem mit der Inflation. 140 000 Postler bekommen Verdi zufolge ein Monatsentgelt, das bei 2108 bis 3090 Euro brutto liegt. Diese Tarifbeschäftigten seien im besonderen Maße von der hohen Inflation betroffen, da sie einen großen Anteil ihres Nettoeinkommens für Nahrungsmittel und Energie aufbringen müssen, argumentiert die Gewerkschaft.
Die Post hatte die Gehaltsforderung bereits mehrfach als realitätsfern abgewiesen. "Um sowohl attraktive Löhne zahlen zu können als auch die Arbeitsplätze in diesem Bereich auf Dauer zu sichern, sind Einkommenssteigerungen in der von Verdi geforderten Größenordnung nicht vertretbar", erklärte ein Sprecher. Das Unternehmen hat angekündigt, in der dritten Verhandlungsrunde am 8. und 9. Februar ein Angebot auf den Tisch legen zu wollen.