"Amazon für Gebrauchtwagen" Cazoo stellt Zukunft in Deutschland infrage

Strauchelnder Hauptsponsor: Das Cazoo-Logo ist seit dieser Saison auf den Trikots des SC Freiburg zu sehen
Foto: RONALD WITTEK / EPAGerade einmal neun Monate gibt es den Online-Gebrauchtwagenhändler Cazoo in Deutschland. Nach zehntausenden verkauften Autos im Heimatmarkt Großbritannien war das Unternehmen um CEO Alex Chesterman (52) auch hierzulande mit einigem Getöse angetreten, das "Amazon für Gebrauchtwagen" will man sein.
Um bekannter zu werden, wählte Chesterman mit dem Sportsponsoring den wohl teuersten Weg überhaupt, in der neuen Saison wird das Cazoo-Logo auf den Trikots des Fußball-Bundesligisten SC Freiburg und des deutschen Basketballmeisters Alba Berlin zu sehen sein. Chesterman nimmt dafür bereitwillig Millionensummen in die Hand. Doch die Sause könnte weit schneller als gedacht wieder vorbei sein.
Am Dienstag legte Cazoo seine Halbjahreszahlen vor. Ein Termin mit Brisanz, hatte das Unternehmen, das in nur wenigen Jahren rund zwei Milliarden Dollar einsammelte, im Juni doch etwa 15 Prozent der Belegschaft gefeuert. Aufgrund der trüben Lage der Weltwirtschaft stand plötzlich Profitabilität statt Wachstum auf der Agenda. Von gesunden Geschäften ist Cazoo aber weit entfernt.
Im ersten Halbjahr 2022 verkauften die Briten mit 43.668 Gebrauchtwagen zwar mehr als doppelt so viel als vor Jahresfrist (+113 %). Der Verlust stieg aber noch extremer von 102 Millionen auf 243 Millionen Pfund.
Inzwischen steht bei Cazoo viel infrage – beispielsweise, wie lange das Unternehmen noch in den Märkten Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien aktiv sein wird. Firmenchef Chesterman erklärte, es laufe eine "strategische Überprüfung unseres Geschäfts auf dem europäischen Festland". Insider berichteten manager magazin am Dienstag, jene Prüfung würden das Topmanagement und die Länderverantwortlichen selbst durchführen, externe Berater seien dafür nicht engagiert worden. Im September wolle Cazoo die Mitarbeiter über die Ergebnisse ins Bild setzen.
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