100 neue Läden, 4000 neue Jobs
Aldi setzt in Großbritannien auf Expansion - trotz Brexit
Aldi konnte Umsatz und Gewinn in Großbritannien zuletzt deutlich steigern. Auch künftig will sich der Discounthändler auf der Insel weiter ausbreiten - allen Brexit- und Corona-Widrigkeiten zum Trotz.
Der Discounter Aldi verdient in Großbritannien mehr und will dort binnen zwei Jahren 1,3 Milliarden Pfund (umgerechnet rund 1,44 Milliarden Euro) investieren. Aldi wolle dort bis Ende 2021 trotz der Corona-Epidemie rund 100 neue Filialen eröffnen und 4000 neue Jobs schaffen, teilte die Kette am Montag mit. Zudem sollen rund 100 Läden modernisiert und Verteilzentren ausgebaut werden. Aldi, fünftgrößte Supermarktkette auf dem britischen Markt, hatte bereits angekündigt, dort bis 2025 rund 1200 neuen Märkte zu schaffen.
Aldi hat im vergangenen Jahr den Umsatz um 8 Prozent auf 12,3 Milliarden Pfund gesteigert. Der operative Gewinn kletterte sogar um 49 Prozent auf knapp 300 Millionen Pfund. Aldi hat sich in Großbritannien einen Marktanteil von rund 8 Prozent erkämpft. Die Kette will den Verbrauchern nun auch verstärkt Lebensmittel nach Hause liefern - diese hatten in der Corona-Krise immer mehr Güter über das Internet bestellt.
Dass das Ende der Brexit-Übergangsphase zum Jahreswechsel den Handel deutlich erschweren könnte, hält Aldi nicht von seinem Expansionskurs ab: "Mit der zunehmend unsicheren wirtschaftlichen Zukunft in Großbritannien haben Familien ihre Lebensmittelrechnungen mehr denn je im Blick", sagte Großbritannien-Chef Giles Hurley. Der deutsche Discounter hatte - wie auch Konkurrent Lidl - seinen Marktanteil im Vereinigten Königreich stetig ausgebaut.
Zu Jahresbeginn rechnen Experten mit langen Staus an der Grenze zum europäischen Kontinent, da mit dem Ausscheiden aus dem EU-Binnenmarkt neue Kontrollen fällig werden. Dies gilt sogar unabhängig davon, ob noch ein Handelspakt zwischen der EU und Großbritannien zustande kommt.