10 Prozent Wachstum
Bioprodukte finden reißenden Absatz
Die Verbraucher in Deutschland greifen immer häufiger zu Bioprodukten. So hat der Umsatz im vergangenen Jahr um knapp zehn Prozent zugelegt - und dass trotz des Ehec-Skandals, der von Biosprossen ausgelöst wurde.
Bioladen in Magdeburg: Das Umsatzwachstum ist vor allem durch Absatzsteigerungen getrieben
Foto: ddp
Frankfurt am Main - Der Umsatz mit Bioprodukten in Lebensmittelhandel und Drogeriemärkten ist im vergangenen Jahr um 9,9 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro gestiegen, teilte das Marktforschungsunternehmen Nielsen mit. Im Vorjahr waren die Erlöse noch um 2,3 Prozent zurückgegangen.
Damit übertraf das Wachstum auch das Plus bei konventionellen Produkten (3,6 Prozent) um Längen. Die positive Umsatzentwicklung bei Bioprodukten sei im Unterschied zur konventionellen Ware jedoch kaum durch Preiserhöhungen, sondern hauptsächlich durch Absatzsteigerungen getrieben. So legte der Verkauf von Biolebensmitteln wie Babynahrung, Getränken, Brot oder Wurst um 7,9 Prozent zu, während der Absatz konventioneller Lebensmittel mit minus 0,2 Prozent nahezu stagnierte.
Die Konsumforscher schließen aus den Daten, dass ökologisch erzeugte Lebensmittel bei den Verbrauchern ein immer größeres Vertrauen genießen: "Ein Indiz dafür ist zweifellos auch, dass die positive Entwicklung im Jahresverlauf unbeeindruckt vom Ehec-Skandal blieb - obwohl kontaminierte Sprossen von einem Biohof letztlich als Verursacher der gefährlichen Infektionen identifiziert wurden."
Nach der Einschätzung des Konsumforschungsunternehmens haben Bioprodukte "noch reichlich Potenzial für weiteres Wachstum". Allerdings müsse es Handel und Herstellern gelingen, über verlässliche Information das Vertrauen der Konsumenten in Bioqualität weiter zu stärken. Nach einer Nielsen-Umfrage vertrauten zwei von drei deutschen Verbrauchern entsprechenden Verpackungsangaben bisher "nur manchmal".