Metro-Chef Eckard Cordes gibt das Ziel der lange angestrebten Fusion der Tochter Kaufhof mit dem Konkurrenten Karstadt auf, berichtet der "Spiegel". Offenbar liebäugelt Cordes, dessen Vertrag bis Herbst 2012 läuft, auch mit einer Zukunft außerhalb des Konzerns
"Das Thema ist für uns erledigt": Eckhard Cordes, Vorstandsvorsitzender der Metro Gruppe
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Frankfurt am Main - "Kaufhof geht erfolgreich seinen Weg. Wir brauchen Karstadt nicht", sagte Metro-Chef Eckhard Cordes dem "Spiegel". Kaufhof-Chef Lovro Mandac hatte noch im Februar öffentlich für ein Zusammengehen von Teilen beider Ketten zu einer Deutschen Warenhaus AG geworben.
"Die andere Seite sieht das offenbar anders. Das Thema ist deshalb für uns erledigt", sagte Cordes nun. Karstadt war als Teil des zusammengebrochenen Handelskonzerns Arcandor im vergangenen Jahr von dem Investor Nicolas Berggruen übernommen worden und so der Insolvenz entronnen.
Cordes, dessen Vertrag als Vorstandschef bis Oktober 2012 läuft, liebäugelt mit einer Zukunft außerhalb des Konzerns. "Wieso soll man eigentlich mit 61 nicht noch mal was anderes machen dürfen?", sagte der Manager dem Magazin. "Der Aufsichtsrat und ich werden im Winter in Ruhe über meine Zukunft diskutieren. Da gibt es keinerlei Stress."
Im Rechtsstreit mit den Minderheitseignern der Elektronikhandelsketten Media Markt und Saturn warb Cordes erneut für eine einvernehmliche Lösung. Cordes will in der Holding Media-Saturn mit einem neu einzurichtenden Beirat ein Veto-Recht der Gründer Erich Kellerhals und Leopold Stiefel abschaffen, die zusammen 25 Prozent der Anteile halten. Beide hatten Cordes deshalb zuletzt mit einem Prozess bis zur letzten Instanz gedroht. Der Metro-Chef war wegen der Querelen zuletzt in die Kritik der Aktionäre geraten.
"Wir haben unterschiedliche Meinungen in einer Satzungsfrage. Deshalb haben wir Klage vor dem vertraglich für diese Fragen zuständigen Schiedsgericht erhoben", erläuterte Cordes. "Wir als Metro haben aber immer auch gesagt, dass wir uns außergerichtlich zusammensetzen können, um eine konstruktive Lösung zu finden. Dieses Angebot hat Herr Kellerhals bislang leider nicht angenommen."