Warenhaus
Karstadt-Investoren Benko und Steinmetz trennen sich
Karstadt-Eigentümer René Benko und sein Partner, der israelische Diamantenmilliardär Beny Steinmetz, gehen nach zweijähriger Partnerschaft auseinander.Sie teilen ihre Karstadt-Immobilien untereinander auf. Zudem scheidet Steinmetz als Mitgesellschafter der Firmen Karstadt Premium und Karstadt Sports aus.
Rene Benko: Benkos Gesellschaft Signa Retail betreibt das operative Handelsgeschäft künftig allein
Foto: Hans Klaus Techt/ dpa
Hamburg - Ein Sprecher von Benkos Gesellschaft Signa Holding bestätigte am Freitag einen entsprechenden Bericht des österreichischen Magazins "Format". Demnach bleiben bei Benkos Grundbesitzgesellschaft Signa Prime die Immobilien der drei von der Karstadt Premium GmbH betriebenen Filialen KaDeWe in Berlin, Alsterhaus in Hamburg und Oberpollinger in München, sowie die beiden von der Karstadt Warenhaus GmbH geführten Häuser in der Stuttgarter Fußgängerzone und am Kurfürstendamm in Berlin.
Steinmetz erhält die übrigen 15 Karstadt-Warenhausimmobilien in verschiedenen Städten, die bislang im gemeinsamen Besitz waren. Die langfristigen Mietverträge für diese Häuser bleiben von dem Deal unberührt, so dass die Betreiberin Karstadt Warenhaus, die insgesamt 83 Häuser führt, Rechtssicherheit hinsichtlich der künftigen Steinmetz-Standorte hat. Auch das operative Handelsgeschäft betreibt Benkos Gesellschaft Signa Retail künftig allein.
Steinmetz wurde für Benko zur Belastung - Ermittlungen des FBI
Wie manager magazin online erfuhr, scheidet Steinmetz als Mitgesellschafter der Firmen Karstadt Premium und Karstadt Sports (28 Filialen) aus. 2013 hatten Benko und Steinmetz gemeinsam jeweils 75,1 Prozent an Premium und Sports von dem Deutschamerikaner Nicolas Berggruen erworben. In der Zwischenzeit war Steinmetz allerdings zur Belastung für Benko geworden, da der Israeli von der US-Bundespolizei FBI verfolgt wird. Angeblich soll bei bei der Vergabe von Schürfrechten in Afrika Korruption im Spiel gewesen sein.
Vor fünf Monaten hatte Benko für einen Euro auch die Karstadt Warenhaus GmbH von Berggruen übernommen. An dieser Gesellschaft war Steinmetz gar nicht erst beteiligt worden.
Benkos Leute versuchen seitdem, die Warenhauskette wieder auf Kurs zu bringen - allerdings bislang ohne durchgreifenden Erfolg. Auch im wichtigen Weihnachtsgeschäft in den Monaten November und Dezember verzeichneten die Warenhäuser einen Umsatzrückgang von rund sechs Prozent.