Bester Geschäftsbericht 2006 Börsenfirmen im Härtetest
Hamburg/Frankfurt am Main - Zum zwölften Mal hat das manager magazin die Geschäftsberichte der wichtigsten börsennotierten Unternehmen in Deutschland und Europa untersucht. Rund 200 Reports aus dem Dax , dem MDax , dem SDax , dem TecDax und dem europäischen Leitindex Stoxx 50 wurden geprüft. Hinzu kamen erstmals seit dem Zusammenbruch der New Economy wieder die Börsenneulinge. Der manager-magazin-Wettbewerb ist der umfassendste Vergleich in Deutschland und einer der größten weltweit.
Mit Deutsche Post World Net hat erneut ein Unternehmen aus dem Deutschen Aktienindex (Dax) den besten Geschäftsbericht erstellt. Für den Logistikkonzern nahm im Rahmen eines Festaktes in Frankfurt Vorstandschef Klaus Zumwinkel die Plastik "Der Rufer", gestaltet von Vadim Sidur, entgegen. Der Post-Bericht stach durch besondere Transparenz aber auch durch Kürze hervor, erhielt dadurch beim Bewertungskriterium "Berichtseffizienz" besonders gute Noten.
Durchschnittliche Gesamtbewertung verschlechtert
Erstmals seit dem Start des Wettbewerbs verschlechterte sich die durchschnittliche Bewertung der Geschäftsberichte, und zwar um rund 4 Prozent. Der Rückschlag ist zurückzuführen auf eine Reihe neuer gesetzlicher Informationspflichten, die im vergangenen Berichtsjahr erstmals zur Pflicht wurden.
Viele Unternehmen haben mit den Neuregelungen offenbar noch Probleme. Am besten schnitten wie schon im Vorjahr die Dax-Unternehmen ab, gefolgt vom MDax. In dieser Kategorie konnte sich der Druckmaschinenhersteller Heidelberger Druck den ersten Platz sichern.
Im SDax gewann der Werkzeugmaschinenbauer Gildemeister , im TecDax Pfeiffer Vacuum , Produzent von Vakuumpumpen. Unter den Börsenneulingen konnte sich das Ersol Solar Energy den Spitzenplatz sichern. Der Stoxx 50 wurde in diesem Jahr von Schweizer Unternehmen dominiert: Sie belegten die drei Top-Plätze. Sieger war das Bankhaus UBS .
Checkliste 2006 komplett überarbeitet
Die Geschäftsberichte werden in den Kategorien Inhalt, Gestaltung und Sprache bewertet. Das Kriterium Finanzkommunikation - einst eingeführt, um die gesetzlich nicht verankerten aber wichtigen Forderungen der Finanzmarktteilnehmer in die Prüfung aufzunehmen - wurde in den Inhalt integriert.
Der Grund: Die Investoren sind mittlerweile so mächtig geworden, dass es ihnen gelungen ist, viele ihrer Forderungen - vor allem das so genannte Value Reporting - in Gesetze einfließen zu lassen. Die inhaltliche Checkliste wurde dementsprechend vollkommen überarbeitet, umfasst jetzt deutlich mehr Einzelkriterien als zuvor.
Die wissenschaftliche Leitung lag, wie auch in den Vorjahren, bei Professor Jörg Baetge vom Institut für Revisionswesen an der Universität Münster. Die Gestaltung prüfte Professor Gisela Grosse von der Fachhochschule Münster, die sprachliche Qualität Professor Rudi Keller von der Universität Düsseldorf.
Die sieben besten Berichte aus jedem Börsensegment wurden zusätzlich von einer Jury aus erfahrenen Kapitalmarktexperten auf ihre Authentizität und Lesefreundlichkeit geprüft. Mitglieder der manager-magazin-Jury sind Elisabeth Weisenhorn (Weisenhorn & Partner), Arno Balzer (mm), Klaus Rainer Kirchhoff (Kirchhoff Consult) , Christian Strenger (DWS) und Xaver Zimmerer (Interfinanz).
Ergebnistabellen: Alle Sieger im Überblick Hintergrund: Der Wettbewerb wird härter Methode: So werden die Reports bewertet Downloads: Die Kriterien zum Herunterladen