Die Bundesregierung plant ein Gesetz zur Einführung einer Frauenquote von 30 Prozent in Vorständen börsennotierter Unternehmen, die zugleich der Mitbestimmung unterliegen, also mehr als 2000 Beschäftigte haben.
Ist das ein Fortschritt oder ist das ein Rückschritt: Darüber diskutieren die beiden Chefredakteure des manager magazins, Martin Noé und Sven Clausen, mit mm-Redakteurin Eva Buchhorn, die seit Jahren zu diesem Thema recherchiert und unter anderem auch die Initiative "Top100 Frauen der deutschen Wirtschaft" betreut.
Klar ist: Die deutsche Wirtschaft ist trotz gegenteiliger Beteuerungen an der Spitze immer noch männerdominiert. Und klar ist auch: Vielfalt unter Führungskräften ist für Unternehmen wichtig, um eine bessere Entscheidungsgrundlage zu haben.
Nur kann ein Gesetz hier wirklich Abhilfe schaffen? Und verengt die Diskussion über die Frauenquote nicht das Thema Vielfalt? Wäre eine breitere Debatte über die Chancengleichheit beispielsweise auch für Menschen mit Migrationshintergrund oder schwierigen sozialen Hintergründen nicht deutlich wichtiger?
Buchhorn berichtet zudem aus einem Gespräch mit Belén Garijo (60), der künftigen Chefin des Pharma- und Chemiekonzerns Merck in Darmstadt und ersten alleinigen Chefin eines Dax-Konzerns. Deren Credo: Sie ist gegen jede Form der Diskriminierung, und "das schließt positive Diskriminierung mit ein".