Für Schifffahrt gesperrt Frachtschiff aus Ukraine blockiert Bosporus

Frachtschiff auf dem Bosporus (Archiv): Seit dem Sommer wird ukrainisches Getreide über das Schwarze Meer und die Meerenge Bosporus exportiert. Nun ist einer der Frachter auf Grund gelaufen
Foto: Emrah Gurel / dpaEin aus der Ukraine kommendes Frachtschiff ist im Bosporus auf Grund gelaufen. Die Meerenge zwischen Schwarzem Meer und Mittelmeer wurde daraufhin vorübergehend gesperrt, wie die türkische Generaldirektion für Küstensicherheit am Montag auf Twitter mitteilte. Spezialschiffe versuchten, den 142 Meter langen Frachter MKK-1 zu befreien, hieß es.
Der Vorfall habe sich bei Umuryeri, zwischen der zweiten und der dritten Brücke über den Bosporus, ereignet. Der Frachter fährt unter der Flagge des Inselstaates Palau. Unklar war zunächst, was das Schiff geladen hat und ob es im Rahmen des sogenannten Getreideabkommens unterwegs war.
Seit dem Sommer vergangenen Jahres wird ukrainisches Getreide über das Schwarze Meer und die Meerenge Bosporus exportiert. Ein entsprechendes Abkommen war im Juli unter Vermittlung der Türkei und der Uno vereinbart worden und hatte die monatelange Blockade der ukrainischen Getreideausfuhren infolge des russischen Angriffskriegs beendet.
Frachtschiff mithilfe dreier Schlepper aus Suezkanal befreit
Auch im ägyptischen Suezkanal war am Montagmorgen kurzzeitig ein Schiff auf Grund gelaufen. Die "M/V Glory" sei jedoch bereits wenig später mithilfe von drei Schleppern wieder befreit worden, teilte der Schifffahrtsdienstleister Leth Agencies am Montag mit. Zu dem Zwischenfall sei es gekommen, als der Frachter sich einem südwärts fahrenden Konvoi angeschlossen habe. Der Schiffsverkehr im Kanal sei nicht beeinträchtigt worden, berichtete der Leiter der Kanalbehörde, Osama Rabi, dem Fernsehsender Al Arabiya. Das Schiff fahre unter der Flagge der Marshallinseln.
Im Jahr 2021 war in derselben Region das Containerschiff "Ever Given" auf Grund gelaufen. Sechs Tage lange blockierte das 400 Meter lange Frachtschiff den Kanal, woraufhin sich ein Stau bildete und die Durchfahrt Hunderter Schiffe verzögert wurde. Internationale Lieferketten wurden dadurch massiv gestört.
Der Suezkanal ist eine der wichtigsten Wasserstraßen der Welt. Durch sie laufen etwa 12 Prozent des Welthandels. Der Kanal, der derzeit erneut erweitert wird, verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer und ist die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg von Asien nach Europa. Für Ägypten zählt er zu den wichtigsten Einnahmequellen.
Auch im vergangenen Herbst war ein Frachter im Kanal steckengeblieben. Der rund 250 Meter lange Tanker "Affinity V" lief wegen eines technischen Defekts am Ruder auf Grund, ehe Schlepperboote das Schiff nach rund fünf Stunden wieder flott machten.