Per Putin-Dekret Kreml übernimmt Kontrolle über russische Uniper-Tochter

Die russische Regierung übernimmt die Kontrolle über russische Niederlassungen des deutschen Energieversorgers Uniper. Auch die russischen Vermögenswerte der ehemaligen Uniper-Konzernmutter wurden unter staatliche Leitung gestellt.
Uniper: In Russland stehen Niederlassungen und Vermögenswerte der deutschen Tochter und ehemaligen finnischen Mutter jetzt unter Kontrolle der Regierung in Moskau

Uniper: In Russland stehen Niederlassungen und Vermögenswerte der deutschen Tochter und ehemaligen finnischen Mutter jetzt unter Kontrolle der Regierung in Moskau

Foto: IMAGO/Christoph Hardt / IMAGO/Panama Pictures

Die Regierung in Moskau hat die befristete Kontrolle über russische Niederlassungen des deutschen Energieversorgers Uniper übernommen. Das geht aus einem am Dienstag von Präsident Wladimir Putin unterzeichneten Dekret hervor, das die Regierung veröffentlichte. Auch die russischen Vermögenswerte des finnischen Versorgers und ehemaligen Uniper-Konzernmutter Fortum Oyj wurden demnach unter staatliche Leitung gestellt.

Russland müsse dringend Maßnahmen ergreifen, um auf Schritte der USA und anderer Länder zu reagieren, die "unfreundlich und völkerrechtswidrig" seien. Einzelheiten wurden nicht genannt. Die Anteile an den beiden Unternehmen seien zunächst unter die Kontrolle der Behörde für staatliches Eigentum Rosimuschtschestwo gestellt worden, hieß es weiter.

Stellungnahmen der beiden betroffenen Unternehmen lagen am späten Abend zunächst nicht vor. Die Nachrichtenagentur Tass hatte gemeldet, das Dekret sei eine Reaktion auf die Beschlagnahmung russischer Vermögenswerte im Ausland.

Erdgas-Importeur Uniper war durch den Lieferstopp Russlands im Zuge des Ukrainekriegs in eine Schieflage geraten. Der Konzern musste vom Staat mit Milliardenhilfen vor einer Pleite bewahrt werden. Der deutsche Staat übernahm Uniper schließlich. Das Unternehmen hatte bereits vor dem Krieg einen Verkauf seiner russischen Kraftwerkstochter Unipro in die Wege geleitet. Uniper hat die Beteiligung von 83,7 Prozent mit 4,4 Milliarden Euro abgeschrieben. Im Februar hieß es, sie stehe nach der Entkonsolidierung noch mit einem Euro in den Büchern.

rei/Reuters

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