Selbstversorger, Lithium-Abbau, seltene Erden: Die neue Energiewelt bringt neue Trends mit sich - und neue Energie-Supermächte
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Öl, Kohle, Gas - die Preise für Energierohstoffe sind im freien Fall. Darunter leiden die Energie-Supermächte: Ob Russland, Venezuela, Kanada oder Australien - ganze Volkswirtschaften bekommen die Krise mit voller Härte zu spüren und geraten teils an den Abgrund.
Handelt es sich nur um ein zeitweiliges Phänomen, weil die Preise für Brennstoffe bald wieder steigen und dann alles wie zuvor ist? Oder vergeht die Herrlichkeit von Opec und Co. vielleicht sogar für immer?
Möglich ist es. Viele Fachleute rechnen damit, dass Energie trotz wachsender Weltwirtschaft weiter billig bleibt. Ein riesiges Angebot steht einer bestenfalls langsam wachsenden Nachfrage gegenüber. Je länger das so bleibt, desto größer werden die Probleme für Scheichs, Despoten und Demokratien, die stark auf den Export von Energierohstoffen setzen.
Gleichzeitig bauen andere Länder heimische Energiequellen massiv aus - konventionelle wie erneuerbare. Und manche Staaten profitieren zusehends als Industrie-Zulieferer vom Aufschwung von Windkraft, Solarenergie und Elektroautos.
Fünf Länder, so unsere auf zahlreiche Quellen gestützte These, haben das Zeug, Saudi-Arabien, Russland und Co. als Energie-Supermächte zu beerben. Zudem stellen wir drei Kandidaten in Wartestellung vor ("Wildcard"), die ebenfalls stark von den Verschiebungen in der Energiewelt profitieren könnten.
Solarlampen erobern Indien: Doch inzwischen schreitet die Versorgung des Landes mit erneuerbaren Energien auch im größeren Stil voran
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Noch ist Indien wie kaum eine anderer Staat bekannt für seine Energiearmut. Hunderte Millionen Einwohner sind nicht ans Stromnetz angeschlossen. Anderswo kommt es im heißen Sommer immer wieder zu Blackouts, weil die Kraftwerke nicht genügend Elektrizität erzeugen.
Doch Präsident Narendra Modi hat das Thema Energie zur Chefsache erklärt. So will Indien seine Kohleproduktion massiv ausbauen. Das macht das Land unabhängiger von Importen. Zudem hat die Regierung extrem ambitionierte Ziele beim Ausbau erneuerbarer Energien ausgegeben: Bis zum Jahr 2022 soll die installierte Solarenergie-Leistung von derzeit fünf auf 100 Gigawatt anwachsen. Die Anlagen würden in der vollen Mittagssonne damit soviel Strom erzeugen wie 100 Atomkraftwerke.
Schon jetzt beginnen Firmen aus aller Welt mit dem Mammutprojekt. Sie finanzieren Kleinanlagen in den Dörfern und bauen riesige Solarparks. Die gute Sonneneinstrahlung führt dazu, dass Solarparkbetreiber ihren Strom bereits billiger anbieten als Kohlekraftwerke. Kein Wunder, dass im Kohle-Exportland Australien bereits die Angst vor einer Solarmacht Indien wächst, die andere Schwellenländer inspiriert und mit Technik beliefert.
USA: Die Disruptoren
Bau der Batteriefabrik von Tesla in Nevada: Konzerne in den USA verknüpfen die Tech- mit der Energiewelt
Warum die USA? Sind die nicht schon eine Energie-Supermacht?
In Sachen Energieverbrauch trifft das wohl zu, bei der Energieproduktion nur zum Teil: So importiert die größte Volkswirtschaft der Welt trotz Fracking netto noch immer gut ein Viertel des verbrauchten Öls.
Doch der Trend ist eindeutig: Die Vereinigten Staaten bauen ihre Energiewirtschaft massiv aus. Beim Erdgas sind die USA bereits Selbstversorger. (Chemie-) Industrie und Verbraucher profitieren vor Ort erheblich von niedrigen Preisen. Das ist ein grundlegender Unterschied zu Ländern wie Russland oder Venezuela. Dort sind Ausfuhren viel wichtiger als die Nutzung der Rohstoffe vor Ort, Billigpreise wirken fatal.
Doch auch als Exporteur treten die USA zunehmend in Erscheinung. Mehrere Gasverflüssigungs-Terminals gehen in den kommenden Jahren zu diesem Zweck in Betrieb. Zudem sind dank einer historischen Gesetzesänderung künftig Öl-Ausfuhren erlaubt. Das alles stärkt Amerika und schwächt gleichzeitig die klassischen Energie-Supermächte.
Nicht zuletzt etablieren sich die USA als Vorreiter in sauberer Energietechnik. Solar- und Windenergie sind rasch auf dem Vormarsch, die Anlagen werden zum großen Teil im eigenen Land produziert. Tesla mit seiner im Bau befindlichen Giga-Batteriefabrik ist Vorreiter bei Elektroautos- und Speichern. Apple , Google und Co. interessieren sich zunehmend für Elektroautos, erneuerbare Energien und softwaregestützte Energie-Steuerung.
China: Viel hilft viel
Symbol der Stärke: China verfügt über große Vorkommen an Spezialmetallen wie Neodym. Sie werden die unter anderem für Elektromotoren benötigt. Die Stadt Damo in der Inneren Mongolei begrüßt Besucher mit dem Hinweis: "Willkommen in der Region der Seltenen Erden"
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Viel hilft viel - das scheint Chinas Motto für seine Energiepolitik zu sein. Angesichts von Smog und dringend benötigtem Wirtschaftswachstum baut das Land verschiedene Energieträger in schnellem Tempo aus und hat große Pläne. Einige Beispiele:
Bis 2025 soll die Leitung von Windkraftanlagen auf 350 Gigawatt erweitert werden
Bis 2020 sollen Solaranlagen mit einer Leistung von 200 Gigawatt entstehen
Im selben Zeitraum will Peking 40 Atomkraftwerke fertigstellen
Auch Wasserkraft und Erdgasförderung werden ausgebaut.
Für die Analysten von Bloomberg New Energy Finance (BNEF) ist China bereits das absolute Top-Schwellenland bei sauberen Energien. Wie kaum ein anderes Land achtet die Volksrepublik darauf, dass die Anlagen aus heimischer Produktion stammen. Das gilt auch für die Stromnetztechnik, Batterien und Elektroautos - Bereiche, in denen Peking ebenfalls seinen internationalen Führungsanspruch angemeldet hat.
Dabei entstehen potenzielle Weltmarktführer beinahe im Monatsrhythmus: BYD (Batterien, Elektroautos, Busse), Kandi (Elektroautos) oder Solarkonzerne wie Trina, Jinko und Yingli. Zugute kommt dem bevölkerungsreichsten Land der Erde, dass es über große Vorkommen an Seltenen Erden wie Neodym verfügt. Diese finden zum Beispiel in Elektromotoren und Windturbinen Anwendung.
Chile: Stern des Südens
Chile verfügt über die weltgrößten Lithium-Reserven (Foto: Gewinnung in der Atacama-Wüste). Auch einige Nachbarländer wie Bolivien versprechen sich viel vom Abbau des Rohstoffes, der für Batterien benötigt wird.
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Lithium: Das weiße Gold
Auf der Landkarte versteckt sich Chile unauffällig am westlichen Rand Südamerikas. Jedoch entdecken immer mehr Investoren den seit 1988 demokratisch regierten Staat und stecken Milliarden in den Energiesektor. Im Bloomberg-Ranking der Erneuerbare-Energien-Topländer liegt Chile auf Rang drei.
Chile bietet zuverlässige Winde und extrem starke Sonneneinstrahlung - beste Bedingen für Wind- und Solarenergie. Das Land gilt dadurch als Vorreiter für eine subventionsfreie Integration erneuerbarer Energien ins Stromsystem. Verstärkt setzen Firmen auch bei der Rohstoffproduktion in der Wüste auf billigen, lokal erzeugten Ökostrom.
Zudem verfügt Chile laut US-Regierung über die weltweit mit Abstand größten Lithium-Reserven. Das Metall findet sich in hoher Konzentration in Salzseen in der Atacama-Wüste und dient als bedeutender Grundstoff für Lithium-Ionen-Batterien. Diese finden sich verstärkt in Autos, Stromspeichern und elektronischen Geräten aller Art.
Deutschland: Land (fast) ohne Rohstoffe - na und?
Strom-Selbstversorger Horst Schmitt in der Eifel: Privatleute und Großinvestoren stecken Milliarden in die deutsche Energiewende
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Blockheizkraftwerk, Solaranlage, Batterie: Wie ein Selbstversorger-System funktioniert
Atomausstieg, Erneuerbare-Energien-Gesetz, bald womöglich ein Kohleausstieg: Für seine Energiewende ist Deutschland weltweit berühmt. Das Mammutprojekt dient sowohl als Vorzeige- als auch als Negativbeispiel.
Zwar sind einzelne Bestandteile der Energiewende schlecht aufeinander abgestimmt, und das Vorhaben ist wenig mit anderen Ländern koordiniert. Doch unterm Strich hat es die Bundesrepublik im Wettrennen um die Energieversorgung der Zukunft vielversprechend positioniert.
Vor allem in der Windkraft sind Tausende Arbeitsplätze entstanden, und es werden mehr. Firmen wie Siemens , Nordex und Enercon spielen weltweit oben mit. Dies auch technologisch, wie im Bereich der Offshore-Windparks oder bei Schwachwindrotoren.
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Ranking der Tesla-Fighter: Diese Batterie-Mittelständler bieten Elon Musk die Stirn
Zudem investieren auch private und gewerbliche Verbraucher sowie Finanzkonzerne Milliarden in Deutschlands Energieversorgung. Firmen aus den Bereichen Batterie- und Systemtechnik entstehen neu, alte wachsen. Sie schaffen ein weltweit einmaliges System, das zentrale und dezentrale Energieversorgung kombiniert.
Gelingt der Umbau, ist das System eine Blaupause für andere Industrieländer, an deren Export deutsche Firmen gut verdienen könnten. Denn so geht Energie-Supermacht in Zukunft: Nicht Rohstoffe sind in erster Linie gefragt, sondern Technik und Ideen.
Wildcard I - Brasilien - Die Kraft des Waldes
Staudamm Itaipu in Brasilien: Die Kraft des Wasser wird schwächer
Viele Fachleute sehen Brasilien ebenfalls als Energiemacht der Zukunft. In kaum einem anderen Land spielt die Wasserkraft eine derart große Rolle wie in Brasilien, weitere Großprojekte befinden sich im Bau. Hinzu kommt die Biomasse: Zuckerrohr und andere Energiepflanzen diesen als Grundstoff für die Kraftstoff-Produktion. Brasilien ist der zweitgrößte Ethanol-Hersteller nach den USA.
Jedoch leidet die Energiewirtschaft in Brasilien zunehmend unter den Folgen von Waldrodung und Klimawandel. Aufgrund von Dürren haben der Regenwald und die großen Flüsse ihre Kraft als Wasserkraft-Spender zum Teil verloren. Investitionen in fossile und erneuerbare Kraftwerke sollen die Misere ausgleichen.
Derzeit scheint Brasilien (energie-) wirtschaftlich zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als dass aus dem Land kurzfristig eine neue Energiemacht mit Strahlkraft nach außen werden könnte. Das kann sich aber wieder ändern - das Potenzial ist jedenfalls da.
Wildcard II - Marokko: Die Kraft der Wüste
Solarthermisches Kraftwerk in Beni Mathar: Marokko setzt auf erneuerbare Energien - und möchte Strom exportieren
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Der alte Traum vom Strom aus der Wüste - in Marokko lebt er noch. Und das, obwohl die Desertec-Initiative, die den Plan einst entwickelt hat, durchs Tal der Tränen geht.
Da Marokko über keine nennenswerte Rohstoff-Vorkommen verfügt, setzt das Land konsequenter als seine Nachbarstaaten auf Wind und Sonne. So entsteht in der Stadt Ouarzazate das größte solarthermische Kraftwerk der Welt mit einer Leistung von 580 Megawatt.
Weil Strom in Europa jedoch zuletzt deutlich billiger geworden ist, wird aus dem Plan, massenhaft Strom auszuführen, vorerst nichts. Dies auch, weil im Nachbarland Spanien viele Kraftwerke einer schwachen Nachfrage gegenüber stehen. Sobald sich diese Rahmenbedingungen ändern, könnte Marokko aber doch noch zu einem bedeutenden Stromexporteur werden.
Wildcard III - Island: Die Kraft der Vulkane
Geothermiekraftwerk Svartsengi: Island plant ein 1000-Kilometer-Stromkabel nach Schottland
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Seit Jahrzehnten nutzt Island kostenlose Erdwärme sowie Wasserkraft für die Produktion von Strom und Wärme. Aus diesem Grund siedeln sich energieintensive Industrien wie Aluminiumhütten oder Rechenzentren auf der Insel an.
Einen neuen Schub könnte das 320.000-Einwohner-Land von einem geplanten Stromkabel nach Großbritannien bekommen. Ab 2024 will Island fünf Terawattstunden Elektrizität pro Jahr in Richtung Süden exportieren.
Die unsichtbare Ware hätte einen Wert von etwa 250 Millionen Euro. Das sind immerhin fast 1000 Euro pro Einwohner und Jahr. Das Projekt würde der Handelsbilanz des Landes einen kräftigen Schub versetzen: Sie lag 2014 mit 300 Millionen Euro im Plus.
Doch auch im Fall Island verschlechtert der niedrige Strompreis die Wirtschaftlichkeit des Projekts. Der isländische Stromnetzbetreiber hofft jedoch, dass Großbritannien wegen seiner akuten Versorgungsprobleme bald grünes Licht für das 1000-Kilometer-Kabel gibt.
Symbol der Stärke: China verfügt über große Vorkommen an Spezialmetallen wie Neodym. Sie werden die unter anderem für Elektromotoren benötigt. Die Stadt Damo in der Inneren Mongolei begrüßt Besucher mit dem Hinweis: "Willkommen in der Region der Seltenen Erden"
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Chile verfügt über die weltgrößten Lithium-Reserven (Foto: Gewinnung in der Atacama-Wüste). Auch einige Nachbarländer wie Bolivien versprechen sich viel vom Abbau des Rohstoffes, der für Batterien benötigt wird.
Die USA verfügen über enorme Lithium-Vorkommen, doch Exportland Nummer eins ist derzeit Chile. In der Atacama-Wüste erfolgt der Abbau im großen Stil (im Bild: die Soquimich Mine).
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Dort werden aus der Tiefe Salzlösungen zu Tage gefördert. An der Oberfläche werden Lithiumverbindungen abgetrennt.
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In Chile baut auch der US-Rohstoffkonzern Rockwood Lithiumverbindungen ab. Er ist auch in Nevada aktiv.
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Riesige Förderbänder transportieren das Steinsalz zur Weiterverarbeitung.
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Salzwasservorkommen gelten als ergiebigste Quelle für die Lithiumproduktion. Wesentlich aufwändiger ist es, das Metall aus Gestein herauszulösen.
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Durch Verdunstung werden die Lithiumverbindungen aus der Sole herausgetrennt und vor Ort zwischengelagert.
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In Form von Lithiumcarbonat wird der begehrte Rohstoff exportiert.
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Der Stoff dient immer stärker zur Produktion von Lithium-Ionen-Batterien.
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Auch Bolivien will sich zu einem der bedeutendsten Lithium-Produzenten emporschwingen.
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Der Salar de Uyuni gilt als eines der weltweit größten Reservoire.
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Staatspräsident Evo Morales will mit dem Lithium-Export die heimische Wirtschaft ankurbeln.
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Das südamerikanische Land will bald 30.000 Tonnen Lithiumcarbonat allein im Salar de Uyuni fördern. Doch die Ausbeutung der Vorkommen in Bolivien kommt nicht recht in die Gänge.
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Ausländische Investoren fürchten eine zu starke Hand des Staates bei ihren Aktivitäten.
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Und so bleibt es in Bolivien bisher weitgehend bei Erkundungsmaßnahmen.
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Somit muss das Land auf große Exporterfolge vorerst warten.
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Dabei steigt die Nachfrage nach Lithium ständig. Von 2009 bis 2014 hat sich die Produktion fast verdoppelt.
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Lithium-Ionen-Batterien sind vor allem für Smartphones und Laptops begehrt...
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... aber auch stationäre Speicher sind im Kommen.
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Sobald sich Elektroautos durchsetzen, dürfte der Hype um das Alkalimetall erst richtig losgehen.
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Dreieinhalb Autostunden entfernt baut Tesla seine "Gigafactory". Sie soll den weltweiten Ausstoß von Lithium-Ionen-Batterien verdoppeln.
17 BilderBlockheizkraftwerk, Solaranlage, Batterie: Wie ein Selbstversorger-System funktioniert
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Die Selbstversorger aus der Eifel: Familienvater Horst Schmitt (2. v.l.) brauchte eigentlich nur eine neue Heizung - doch er entschied sich für ein System, mit dem er sich auch beim Strom weitgehend unabhängig macht.
Foto: Horst Schmitt
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Willkommen im Reinraum von Schmitts persönlicher Energiewende. Auf neun Quadratmetern ist eine ganze Menge Technik untergebracht.
Foto: manager magazin
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Eine Hauptrolle im Winter spielt das kleine Blockheizkraftwerk, Typ Vaillant ecopower 1.0. Es erzeugt Wärme und Strom. Mit gut 20.000 Euro ist es die teuerste Komponente im System. Das Gerät läuft in der kalten Jahreszeit praktisch rund um die Uhr.
Foto: manager magazin
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Über die Steuerungskonsole kann Schmitt die Heizleistung des Systems überwachen. Wenn es besonders kalt ist, wird eine Spitzenlasttherme zugeschaltet.
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Besonders sparsame Pumpen halten den Stromverbrauch des Heizsystems in Grenzen.
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Das Hirn des Systems: Ein Speicher vom Typ Sonnenbatterie hält bis zu 4,5 Kilowattstunden Strom bereit. Kostenpunkt: knapp 6000 Euro.
Foto: manager magazin
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Eine Zahl, die glücklich macht: Zu 87 Prozent versorgt sich die Familie Schmitt selbst mit Strom. Der Hausherr würde den Wert allerdings gern noch steigern.
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Schema eines Selbstversorger-Solarsystems mit Batterie: Die Schmitts haben zusätzlich noch ein Blockheizkraftwerk.
Foto: Sonnenbatterie; Mathias Bloch
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Ein Stromzähler war gestern: Bei den Schmidts dokumentieren zahlreiche Displays Erzeugung, Verbrauch, Einspeisung und Strombezug aus dem Netz.
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Wohlig: Blockheizkraftwerk und Fußbodenheizung erwärmen das Wohnzimmer von Ehepaar Schmidt auf 24 Grad. Notfalls könnte auch der Holzofen (hinten rechts) das System unterstützen.
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Blick in die Vergangenheit: Die rußige Ölheizung ist inzwischen entsorgt.
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"Wir müssen noch üben": Für die optimale Ausbeute selbst erzeugten Stroms ist es wichtig, nicht zu viele Verbraucher gleichzeitig laufen zu lassen.
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Vertrauen ist gut: Von unterwegs kann Horst Schmitt die Leistung des Systems per Software kontrollieren.
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Stromerzeugung und -verbrauch an einem typischen Werktag im Winter bei Familie Schmitt: Gelb ist die Erzeugung dargestellt(vor allem BHKW), blau der Verbrauch. Rot zeigt an, wenn die Batterie Strom abgibt, grün wenn sie Strom aufnimmt.
Foto: Sonnenbatterie; Mathias Bloch
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Zum Vergleich: Ein Winter-Wochenende im Hause Schmitt. Es zeigt sich, dass Batterie und Blockheizkraftwerk den Strombedarf nicht immer vollständig decken können.
Foto: Sonnenbatterie; Mathias Bloch
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Unterm Strich produziert die Familie mehr Strom als sie braucht. Aber er steht nicht immer dann zur Verfügung, wenn er benötigt wird - daher muss mitunter Elektrizität von außen zugekauft werden.
Foto: Sonnenbatterie; Mathias Bloch
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Im Sommer arbeitet die Fotovoltaikanlage mit der Batterie zusammen. Das Blockheizkraftwerk steht meistens still.
Foto: Sonnenbatterie; Mathias Bloch
Willkommen im Reinraum von Schmitts persönlicher Energiewende. Auf neun Quadratmetern ist eine ganze Menge Technik untergebracht.
8 BilderRanking der Tesla-Fighter: Diese Batterie-Mittelständler bieten Elon Musk die Stirn
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Platz 8: E3/DC
Das Unternehmen mit Sitz in Osnabrück ist mehrheitlich im Besitz des Oldenburger Energieversorgers EWE und hat Wurzeln in der Auto-Zulieferindustrie. Ein so genanntes Hauskraftwerk, zu dem ein Batteriespeicher von Tesla-Lieferant Panasonic gehört, soll die Energieautarkie maximieren. Und, natürlich, beneidet einen die ganze Straße darum: Auch im Falle eines Netzausfalls läuft Ihr Strom weiter; während bei Ihren Nachbarn ohne S10 das Licht aus bleibt, heißt es bei E3/DC.
Technologie: Lithium-Ionen
Quelle: EuPD. Zu einzelnen Marktanteilen macht das Marktforschungshaus keine Angaben - die Top 8 stünden zusammen aber für etwa 50 Prozent des Marktes.
Foto: E3/DC
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Platz 7: Varta Storage
Der Hersteller (Firmensitz: Nördlingen, Bayern) ist ein Abkömmling des traditionsreichen deutschen Batterieherstellers Varta AG (zuvor AFA). Heute befindet er sich im Besitz der Schweizer Industriegruppe Montana Tech Components, die wiederum den österreichischen Global Equity Partners (Chef von beiden: Michael Tojner) gehört. Im Jahr 2013 setzte die Montana-Sparte Energy Storage (Varta-Gruppe) 162 Millionen Euro um. Investor Tojner schwebt der Bau einer gigantischen Batteriefabrik in Europa vor, die es mit Tesla aufnehmen könnte.
Technologie: Lithium-Ionen
Foto: Varta Storage
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Platz 6: Nedap
Bekannt wurde der niederländische Elektrokonzern in Deutschland wegen seiner Wahlcomputer, die sich laut Kritikern leicht zur Fälschung von Abstimmungsergebnissen eignen. Im Speicherbereich setzt Nedap im Gegensatz zu vielen Konkurrenten auch auf Blei-Säure-Batterien. Diese gelten als günstiger, aber leistungsschwächer als die weithin favorisierte Lithium-Ionen-Technik. Nedap konzentriert sich inzwischen auf die Energieflussteuerung, die mit verschiedenen Batterietechniken kombinierbar ist.
Technologie: Bleisäure / Lithium-Ionen
Foto: Nedap
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Platz 5: Sonnenbatterie
Die Familienväter Torsten Stiefenhofer und Christoph Ostermann gründeten das Unternehmen 2010, um den wachsenden Anteil von Solarstrom auch nachts nutzen zu können. Einen Tag, bevor Tesla-Chef Elon Musk seine Hausbatterie vorstellte, gelang den Bayern ein Coup: Sie erklärten ihren Markteintritt in den USA. So schaffte es das 100-Mitarbeiter-Unternehmen aus dem Allgäudorf Wildpoldsried sogar auf die Titelseite der britischen Financial Times. Wie Tesla wird auch Sonnenbatterie mit dem Hamburger Energiedienstleister Lichtblick kooperieren und Hunderte Stromspeicher zu einem virtuellen Speicherkraftwerk verbinden.
Technologie: Lithium-Eisenphosphat
Foto: Sonnenbatterie
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Platz 4: Deutsche Energieversorgung
Das Leipziger Unternehmen ging 2009 an den Start. Geschäftsführer Matthias Hammer und seine Leute statten Haushalte und Gewerbe mit Akkus der Marke Senec.ies aus, bisher haben sie 6000 Geräte abgesetzt.
Technologie: Bleioxid-Flüssig
Foto: Senec.Ies
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Platz 3: IBC Solar
Das Unternehmen aus Bad Staffelstein (Bayern) ist ein echtes Urgestein in der internationalen Solarszene. Schon 1982 gründete der Physiker Udo Möhrstedt die International Battery and Solar Power Consulting, nachdem er zuvor bei Varta gearbeitet hatte. Angesichts der Ölkrise Anfang der 70er-Jahre war dem noch heute amtierenden Chef die Idee gekommen, eine unabhängige Energieversorgung aus Solarzellen und Batterien aufzubauen.
Technologie: Blei-Gel und Lithium-Ionen-Polymer
Foto: IBC Solar
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Platz 2: SMA
Auch SMA ist ein verbliebenes, gleichwohl angeschlagenes deutsches Solar-Traditionshaus. Gegründet wurde es 1981 aus der Universität Kassel heraus, unter anderem vom späteren Vorstands- und Aufsichtsratschef Günther Cramer. Das wichtigste Geschäftsfeld sind Wechselrichter, die (solaren) Gleichstrom in Wechselstrom umrichten. Die vertriebenen Batterien stammen von externen Anbietern.
Technologie: Blei, Lithium-Ionen
Foto: DPA
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Platz 1: Hoppecke
Hätten Sie es gewusst? Tesla-Konkurrent Nummer eins im Hausbatterie-Bereich sind laut EuPD die Accumulatorenwerke Hoppecke Carl Zoellner & Sohn aus Brilon im Sauerland. Geführt wird der Betrieb von Marc Zoellner, Urenkel des Gründers. Das 1830-Mitarbeiter-Unternehmen hat vor 13 Jahren das Geschäft mit Autobatterien abgegeben und setzt nun auf Speziallösungen für die Industrie und die Energiewende. Dezentrale Hausbatterien gewännen zunehmend an Bedeutung, sagt Zoellner; und ist damit ein Bruder im Geiste von Elon Musk.
Technologie: Blei, Lithium-Ionen
Platz 5: Sonnenbatterie
Die Familienväter Torsten Stiefenhofer und Christoph Ostermann gründeten das Unternehmen 2010, um den wachsenden Anteil von Solarstrom auch nachts nutzen zu können. Einen Tag, bevor Tesla-Chef Elon Musk seine Hausbatterie vorstellte, gelang den Bayern ein Coup: Sie erklärten ihren Markteintritt in den USA. So schaffte es das 100-Mitarbeiter-Unternehmen aus dem Allgäudorf Wildpoldsried sogar auf die Titelseite der britischen Financial Times. Wie Tesla wird auch Sonnenbatterie mit dem Hamburger Energiedienstleister Lichtblick kooperieren und Hunderte Stromspeicher zu einem virtuellen Speicherkraftwerk verbinden.
Technologie: Lithium-Eisenphosphat
Foto: Sonnenbatterie
Solarthermisches Kraftwerk in Beni Mathar: Marokko setzt auf erneuerbare Energien - und möchte Strom exportieren