Ausblick RWE verspricht mehr Dividende für 2023

"Ein Euro je Aktie": So viel Dividende und damit etwas mehr als in 2022 will RWE für das Jahr 2023 zahlen, sagt Finanzchef Michael Müller
Foto: Federico Gambarini / dpaDer Energiekonzern RWE peilt dank des Ausbaus seiner Ökostromgeschäfte weitere Milliardengewinne an und gibt den Aktionären ein Dividendenversprechen. "Unser Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 2023 lautet ein Euro je Aktie", sagte Finanzchef Michael Müller (51) am Dienstag auf der Bilanzpressekonferenz in Essen. "Diese Größenordnung betrachten wir zugleich als Untergrenze für die kommenden Jahre." Für 2022 sollen die Aktionäre, darunter der Staatsfonds aus Katar, eine Dividende von 90 Cent je Aktie erhalten.
Das Versprechen kam an der Börse gut an und ließ den eher verhaltenen Ergebnisausblick für das laufende Jahr in den Hintergrund rücken: Die Aktie von RWE legte am Abend rund 1,7 Prozent zu.
"Alles bei RWE ist auf den Aufbau einer klimaneutralen Energieversorgung ausgerichtet", betonte Vorstandschef Markus Krebber (50). Im Jahr 2022 habe RWE weltweit 4,4 Milliarden Euro netto investiert und 2,4 Gigawatt neue Kapazitäten in Betrieb genommen. Aktuell befänden sich weitere Anlagen mit einer Leistung von sechs Gigawatt im Bau.
Krebber hat nach der Übernahme des Chefpostens im Mai 2021 das Tempo beim Ausbau der erneuerbaren Energie auch mit Zukäufen gesteigert. Der größte Deal war der Erwerb der Ökostromsparte des US-Konzerns Con Edison für 6,8 Milliarden Euro. Die nun unter dem Namen RWE Clean Energy laufende Tochter sei gut gestartet, erklärte Krebber.
Wachstum durch Zukäufe, aber kein Interesse an Uniper-Geschäft
Interesse an Geschäften der verstaatlichten Energie-Unternehmen Uniper und Sefe habe RWE derzeit nicht. Er erwarte grundsätzlich, dass der Staat dort, wo er krisenbedingt eingreifen musste, sich auch so schnell wie möglich wieder zurückziehe.
Im neuen Geschäftsjahr will RWE operativ an das Ergebnis von 2022 anknüpfen. Das bereinigte Ebitda auf Konzernebene solle zwischen 5,8 bis 6,4 Milliarden Euro liegen. Im vergangenen Jahr hatte der größte deutsche Stromerzeuger 6,3 Milliarden Euro erzielt.
Der Versorger habe 2022 unter anderem vom vermehrten Einsatz seiner Kraftwerke, dem Ausbau von Wind- und Solaranlagen und dem Handelsgeschäft profitiert. Die Sparte Wasser/Biomasse/Gas steigerte ihr operatives Ergebnis auf 2,37 Milliarden Euro von 731 Millionen Euro. Im Handelsgeschäft stieg das Ergebnis auf 1,2 Milliarden Euro von zuvor 769 Millionen Euro.