Verkauf von US-Geschäft Windparkentwickler PNE zieht sich aus USA zurück

Der norddeutsche Windparkentwickler PNE verkauft sein US-Geschäft mit Wind- und Solarparks. Ein Grund für den Rückzug sollen die hohen Projektkosten sein. Förderungen aus dem Inflation Reduction Act könnten dabei helfen, Interessenten zu locken.
Energie der Zukunft: Verkauft werden sollen vor allem Windparks an Land

Energie der Zukunft: Verkauft werden sollen vor allem Windparks an Land

Foto: Norbert Fellechner / BildFunkMV / IMAGO

Der Windparkentwickler PNE will sich von seinem Geschäft mit Wind- und Solarparks in den USA trennen. Ein Verkaufsprozess für das US-Geschäft sei eingeleitet worden, bestätige ein Sprecher der norddeutschen Windfirma der Nachrichtenagentur Reuters. Details wollte er nicht nennen. Insidern zufolge sind hohe Projektkosten ein Grund für die Entscheidung. Interessenten könnten auch durch das staatliche Subventionspaket Inflation Reduction Act (IRA) angelockt werden, sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen.

Die Transaktion umfasst eine Pipeline kurzfristiger Projekte mit einer Leistung von mehr als vier Gigawatt, wobei Windparks an Land fast die Hälfte ausmachen, wie aus einem internen Dokument hervorgeht, das an potenzielle Käufer verschickt und von Reuters eingesehen wurde.

Der deutsche PNE-Konzern wolle sich künftig rein auf sein Geschäft in Europa konzentrieren. Der Prozess werde von der Investmentbank Nomura Greentech begleitet. Nomura lehnte eine Stellungnahme ab. Die US-Bank und PNE-Großaktionär Morgan Stanley hatte in der Vergangenheit einen Verkauf an PNE geprüft, das Vorhaben PNE zufolge aber im Januar aufgegeben.

RWE und Siemens Gamesa stärken US-Geschäft

Mit dem "Inflation Reduction Act" (IRA) sollen Investitionen in grüne Technologien in den USA gefördert werden. Der Versorger RWE hatte bereits im vergangenen Jahr mit der 6,8 Milliarden Dollar schweren Übernahme des Erneuerbaren Geschäftes von Con Edison seine US-Marktposition verstärkt. Auch Siemens Gamesa hatte erklärt, den Bau einer weiteren Produktionsstätte in den USA zu prüfen und zuletzt stillgelegte Werke wieder in Betrieb nehmen zu wollen. Siemens Gamesa erhofft sich vom IRA zusätzliche Aufträge für On- und Offshore-Anlagen.

Bei der Cuxhavener Erfolgsfirma stritten im vergangenen Jahr Morgan Stanley  und zwei aktivistische Fonds als Anteilseigner um die Macht. Es drohte ein Billigabgang von der Börse.

dri/Reuters
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