Neue Prognose für das Geschäftsjahr Osram rechnet mit einem Fünftel weniger Umsatz

Logo von Osram: Der Lampenhersteller traut sich nun wieder eine Prognose zu - und die ist trotz der Corona-Krise gar nicht mal so schlecht
Foto: Andreas Gebert / REUTERSOsram befürchtet aufgrund der Corona-Krise im laufenden Geschäftsjahr einen Umsatzeinbruch um fast ein Fünftel. Die Erlöse von zuletzt 3,5 Milliarden Euro dürften um 15 bis 19 Prozent zurückgehen, wie der Lichtkonzern und Autozulieferer am Mittwoch mitteilte.
Beim Gewinn erwartet Osram einen noch stärkeren Absturz. Die Umsatzrendite, die im vergangenen Geschäftsjahr bei einem Betriebsgewinn (Ebitda) von 307 Millionen Euro bei 8,9 Prozent lag, dürfte in dem bis Ende September laufenden Geschäftsjahr lediglich bei drei bis sechs Prozent liegen.
Damit traut sich Osram nun erstmals wieder einen genauen Ausblick zu, nachdem der Vorstand im März den Ausblick ersatzlos zurückgezogen hatte. Der alten Prognose zufolge hatte der Vorstand um Firmenchef Olaf Berlien einen Umsatz auf Vorjahresniveau und eine Marge von neun bis elf Prozent erwartet.
Erholung im dritten Quartal
Im zweiten Geschäftsquartal von Januar bis März hatte Osram einen Verlust von 39 Millionen Euro erwirtschaftet. Für das noch laufende dritte Quartal von April bis Ende Juni erwartet das Unternehmen einen Umsatzrückgang von bis zu 35 Prozent und eine Betriebsverlust-Marge von bis zu 10 Prozent. Nach der rückläufigen Geschäftsentwicklung im dritten Quartal erwartet der Vorstand in den nächsten Monaten eine leichte Erholung der Nachfrage.
"Die ausgeprägte Schwäche des weltweiten Automobilgeschäfts sowie eine Nachfrageschwäche in den Kernmärkten von Osram in Europa und den USA werden die Entwicklung auch im vierten Quartal belasten", teilte Osram mit. Gegenläufig wirkten die anziehenden Umsätze in China und die Maßnahmen des Unternehmens, die die Auswirkungen der Krise auf Zahlungsfähigkeit und Ergebnis abgemildert hätten.
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Der deutsche Konzern steht derzeit vor der Übernahme durch den Sensorspezialisten AMS. Die Österreicher hatten sich nach langem Ringen Ende 2019 die Mehrheit an Osram gesichert. Die EU-Kommission will bis zum 6. Juli darüber entscheiden, ob sie den Plan absegnet. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg will AMS die Autozulieferer-Sparte von Osram verkaufen. Damit würde sich die Befürchtung bewahrheiten, dass der Konzern zerschlagen wird.