Früherer IBM-Manager Erich Clementi wird neuer Chefkontrolleur bei Eon

Der frühere IBM-Manager Erich Clementi soll neuer Aufsichtsratsvorsitzender beim Energiekonzerns Eon werden. Der amtierende Chefkontrolleur Karl-Ludwig Kley will den Posten nach der Hauptversammlung im Mai an den gebürtigen Italiener abtreten.
Erich Clementi (Mitte) wird neuer Aufsichtsratsvorsitzender bei Eon

Erich Clementi (Mitte) wird neuer Aufsichtsratsvorsitzender bei Eon

Foto: Ritzau Scanpix / IMAGO

Der frühere IBM-Manager Erich Clementi (64) soll neuer Aufsichtsratsvorsitzender des Energiekonzerns Eon werden. Der amtierende Chef des Kontrollgremiums, Karl-Ludwig Kley (71) habe sich entschieden auf der Hauptversammlung des Konzerns am 17. Mai nicht mehr für eine Wiederwahl in den Aufsichtsrat zur Verfügung zu stehen, teilte der Konzern am Dienstag mit.

Kley betonte: "Es ist jetzt der richtige Zeitpunkt, das Amt in neue Hände zu geben." Der Konzern sei nach einem mehrjährigen, grundlegenden Umbau strategisch hervorragend positioniert und habe seine Robustheit in der Energiekrise der vergangenen Monate unter Beweis gestellt. Kley steht dem Aufsichtsrat des Essener Energiekonzerns seit Juni 2016 vor.

Als Kley bei Eon anfing, war das Unternehmen fast pleite. Auch dank dem Verkauf des Aktienpakets am heutigen, putingeschädigten Staatsbetrieb Uniper an das finnische Energieunternehmen Fortum 2018 und dem spektakuläre Asset-Tausch mit RWE fand das Unternehmen wieder aus der Krise. Zuletzt hatte der Energiekonzern im vergangenen Jahr besser abgeschnitten als erwartet. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) werde vorläufigen Zahlen zufolge bei etwa 8 Milliarden Euro liegen, teilte das im Dax notierte Unternehmen im Februar mit.

Kleys Nachfolger Clementi gehört dem Eon-Aufsichtsrat ebenfalls seit 2016 an. Zuvor hatte der gebürtige Südtiroler 35 Jahre für den IT-Konzern IBM gearbeitet, zuletzt war er dort bis zu seinem Austritt 2019 als Europa-Chef tätig. Clementi ist bisher Stellvertreter von Kley, der auch Aufsichtsratschef der Lufthansa ist. Dort sitzt auch Clementi im Aufsichtsrat. Clementi bringe neben seiner langjährigen Führungserfahrung insbesondere Expertise auf dem für Eon und die Zukunft der Energiewirtschaft zentralen Feld der Digitalisierung mit, betonte das Unternehmen.

Clementi hat wenig personellen Handlungsspielraum: Den Vertrag von CEO Leonhard Birnbaum (55) hat der Aufsichtsrat im September vorzeitig bis Juni 2028 verlängert. Er steuere Eon "mit sicherer Hand", lobte Kley damals. Zu tun gibt es bei Eon gleichwohl einiges. So ist der Kurs ist noch nicht da, wo er hinsoll und der als Wachstumsrakete vorgesehene Vertrieb zündet nicht wie geplant. Also genug zu tun für Clementi.

frm/dpa-AFX/Reuters

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