Energiekonzern Uniper Rund 19 statt 40 Milliarden Euro Verlust

Tatsächliche und erwartete Verluste aus Gasersatzbeschaffungskosten in der Zukunft werden mit den sich ändernden Gaspreisen weiter erheblich schwanken, sagt Uniper-Finanzchefin Tiina Tuomela
Foto: Tomi Parkkonen / UniperDeutschlands größter Gas-Großhändler Uniper erwartet deutlich geringere Verluste als zuletzt angenommen. Die Summe der angefallenen Verluste für das Geschäftsjahr 2022 zuzüglich der erwarteten zukünftigen Verluste zum 31. Dezember 2022 beliefen sich auf insgesamt 19,1 Milliarden Euro, wie der verstaatlichte Konzern am Mittwoch mitteilte. Zuvor hatte Uniper bei den Neunmonatszahlen für das Geschäftsjahr 2022 Belastungen in Höhe von insgesamt rund 40 Milliarden Euro ausgewiesen.
Die Kosten sind entstanden, nachdem Russland im vergangenen Jahr zunächst weniger und dann gar kein Pipelinegas mehr nach Deutschland geliefert hatte. Um Industriebetriebe und mehr als 500 Stadtwerke weiter mit Gas beliefern zu können, kauft Uniper seitdem Erdgas zu deutlich höheren Preisen auf anderen Märkten.
Uniper betonte, dass die tatsächlichen Verluste und die erwarteten Verluste aus Gasersatzbeschaffungskosten in der Zukunft mit den sich ändernden Gaspreisen weiter erheblich schwanken würden. "Die Höhe der künftig erwarteten Verluste basiert im Wesentlichen auf den Gaspreisen zum Bewertungszeitpunkt", erklärte Uniper-Finanzchefin Tiina Tuomela (56), die am 1. März von Jutta Dönges (49) abgelöst wird. Finanzexpertin Dönges sitzt seit Dezember für den Bund im Aufsichtsrat.
Wegen des signifikanten Rückgangs des Gaspreises zum Jahresende 2022 hätten die erwarteten Verluste für zukünftige Gasersatzbeschaffungskosten von rund 30 Milliarden Euro auf rund 5,9 Milliarden Euro reduziert werden können. "Auch in den zukünftigen Quartalen wird Unipers Ergebnis von der Höhe der Gasersatzbeschaffungskosten abhängen." Diese Kosten hingen wiederum ganz wesentlich von dem Gaspreis ab.
Genaue Zahlen will Uniper am 17. Februar veröffentlichen.