Rückschlag Eon darf Chile-Kraftwerk vorerst nicht bauen

Das Ergebnis war absehbar, jetzt hat das oberste Gericht Chiles die Urteile der Vorinstanzen bestätigt: Eon darf mit seinem südamerikanischen Partner nicht wie bisher geplant ein riesiges Kohlekraftwerk in Chile errichten. eine neue Umweltverträglichkeitsstudie ist nötig.
Eon-Chef Johannes Teyssen: Kaum Akzeptanz für konventionelle Kraftwerke weltweit

Eon-Chef Johannes Teyssen: Kaum Akzeptanz für konventionelle Kraftwerke weltweit

Foto: Marius Becker/ dpa

Düsseldorf - Rückschlag für die Expansionspläne von Eon: Das Oberste Gericht Chiles hat den Bau eines milliardenschweren Kohlekraftwerksprojekts vorerst untersagt. Eon und sein brasilianischer Partner MPX müssten eine neue Umweltverträglichkeitsprüfung vorlegen, erklärte das Gericht am Dienstag. Gegen den Bau des Kohlekraftwerks Castilla nahe der Stadt Totoral hatten Anwohner geklagt, denen die Umweltbelastung ein Dorn im Auge ist. Eon und MPX lehnten eine Stellungnahme ab.

Die Pläne für den Bau der sechs Kohlekraftwerksblöcke mit einer Gesamtleistung von 2100 Megawatt stammen aus der Feder des brasilianischen Versorgers MPX, der dem deutschstämmigen Milliardär Eike Batista gehört. Eon  und MPX hatten im Frühjahr die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmen angekündigt, aus dem das größte private Energieunternehmen Brasiliens entstehen soll.

Das Joint Venture hat Kraftwerksprojekte mit einer Leistung von 11.000 Megawatt in der Pipeline, darunter das Projekt in Castilla. Dies ist noch in der Entwicklungsphase. Eine Investitionsentscheidung hat Eon noch nicht getroffen. Eon-Chef Johannes Teyssen hat sich angesichts sinkender Margen im europäischen Strom- und Gasgeschäft und der Belastungen durch die Atomwende in Deutschland auf die Suche nach neuen Märkten in Übersee gemacht. Neben Südamerika hat er die Türkei ins Visier genommen.

kst/rtr

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