Der weltgrößte Windturbinenhersteller Vestas ist in die roten Zahlen gerutscht. Das Ergebnis ist schlechter als nach der Gewinnwarnung zu erwarten war. Manager ziehen die Konsequenzen: Der Finanzvorstand tritt zurück, zwei Verwaltungsratsmitglieder werfen ebenfalls das Handtuch.
In der Krise: Die Zahlen von Vestas sind schlechter als erwartet
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Kopenhagen - Die am Mittwoch von
Vestas präsentierten Geschäftszahlen fielen noch schwächer aus als der einstige Börsenliebling Anfang Januar in einer Gewinnwarnung in Aussicht gestellt hatte. Im Gesamtjahr 2011 ergab sich ein operativer Verlust in Höhe von 60 Millionen Euro. Erwartet worden war eine schwarze Null. Auch der Umsatz lag mit 5,84 Milliarden Euro unter den von Vestas vor wenigen Wochen prognostizierten sechs Milliarden.
Bereits Stunden vor Bekanntgabe der Geschäftszahlen schmiss der Finanzchef von Vestas hin: Henrik Norremark habe sein Amt wegen der jüngsten Gewinnwarnungen zur Verfügung gestellt, teilte der dänische Konzern mit. Norremark sollte eigentlich bald auf den neu geschaffenen Posten des Vorstands für das operative Geschäft wechseln.
Auch im Verwaltungsrat wird es personelle Veränderungen geben. Der Vorsitzende Bent Carlsen und zwei weitere Mitglieder des Gremiums werden sich bei der Hauptversammlung im März nicht mehr zur Wahl stellen, wie Vestas bekannt gab.
Aktien von Vestas reagierten bis zum Mittag mit Abschlägen von fast 15 Prozent. 2011 haben die Titel zwei Drittel ihres Wertes eingebüßt.
In der Windbranche ist das Marktumfeld zunehmend rauer geworden. Der scharfe Wettbewerb führte zu Kampfpreisen. Zudem stehen in vielen schuldengeplagten Ländern Subventionskürzungen für Erneuerbare Energien an. Vestas hat deshalb bereits angekündigt, mehr als 2000 Stellen zu streichen.