Atomausstieg Eon verdient 64 Prozent weniger

Eon-Kraftwerke Isar 1 und 2: Die Energiewende belastet das Ergebnis mit rund 2,3 Milliarden Euro
Foto: Armin Weigel/ dpaDüsseldorf - Der Umsatz sei in den ersten neun Monaten um 21 Prozent auf 77,5 Milliarden Euro gestiegen, teilte Eon mit. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank aber um 39 Prozent auf 6,55 Milliarden Euro.
Der unter anderem um Bewertungseffekte bereinigte Überschuss fiel gar um 64 Prozent auf 1,58 Milliarden Euro. Analysten waren jedoch von noch stärkeren Rückgängen ausgegangen.
Der Konzern ist als bisher größter deutscher Atomstromproduzent besonders betroffen von der Entscheidung zum Atomausstieg in Deutschland. Die Meiler Isar I und Philippsburg I sind vom Netz, an den stillstehenden Kraftwerken Brunsbüttel und Krümmel des Versorgers Vattenfall ist das Unternehmen ebenfalls beteiligt. Die vorzeitige Abschaltung der beiden Atomkraftwerke und die Brennelementesteuer belasteten das Ergebnis mit rund 2,3 Milliarden Euro.
Prognosen bestätigt
Das Gashandelsgeschäft habe um 800 Millionen Euro schlechter als im Vorjahr abgeschnitten. Die Sparte leidet darunter, dass Eon Lieferanten wie Gazprom nach den langfristig abgeschlossenen Verträgen noch hohe Preise zahlen muss, während die eignen Kunden nur die inzwischen gefallenen Spotmarktpreise berappen wollen.
Vorstandschef Johannes Teyssen reagiert mit massiven Stellenstreichungen. Bisher ist nur bekannt, dass rund 11.000 Arbeitsplätze wegfallen sollen. Konkrete Pläne will Teyssen im Dezember vorstellen.
Die im Sommer zurechtgestutzte Prognose für das Gesamtjahr beließ Eon unverändert. Das bereinigte Ebitda soll demnach 2011 bei 9,1 bis 9,8 Milliarden Euro liegen - im vergangenen Jahr erzielte der Konzern noch 13,35 Milliarden Euro. Der bereinigte Überschuss soll mit 2,1 bis 2,6 Milliarden höchstens die Hälfte des Vorjahreswertes erreichen. Eon bestätigte auch Dividendenpläne, die für 2011 eine Ausschüttung von einem Euro je Aktie vorsehen.