Nach Ölpest Anadarko zahlt vier Milliarden Dollar an BP

Jahrhundertschaden: Havarie der "Deepwater Horizon" im April 2010
Foto: DPA/ US Coast GuardHouston/London - Das teilte das Unternehmen am Montag mit. Demnach zahlt der Ölfeldbetreiber Anadarko Petroleum vier Milliarden US-Dollar (2,88 Milliarden Euro) an den britischen Ölkonzern und beide Seiten verzichten auf weitere Forderungen.
Umgekehrt werde BP für die Schadensersatzforderungen aufkommen, die im Zuge der Ölpest auf Anadarko Petroleum zukommen. BP erklärte, das Geld werde dazu in einen 20-Milliarden-Dollar-Topf fließen. Anadarko war zu einem Viertel am Ölprojekt rund um die Quelle Macondo mit der Bohrinsel Deepwater Horizon beteiligt und überträgt seine Anteile nun an BP.
Die Explosion der Deepwater Horizon im April 2010 verursachte die schlimmste Ölkatastrophe in der Geschichte der USA. Nach eigenen Angaben kosten die Folgen der Ölkatastrophe BP 42 Milliarden Dollar, einschließlich der staatlich verhängten Strafen von 3,5 Milliarden Dollar.
Anadarko wäre wegen seines 25-Prozent-Anteils an dem Projekt auch verpflichtet, ein Viertel des fälligen Schadensersatzes und der von der Regierung verhängten Strafen zu leisten. Das Unternehmen hätte aber auch dieser Pflicht entgehen können, wenn es vor Gericht gelänge, BP grobe Fahrlässigkeit nachzuweisen. In diesem Fall hätte der Schaden für BP potenziell um bis zu 18 Milliarden Dollar ansteigen können. Auf diese Option verzichtet Anadarko nun.
Zuvor hatte sich BP bereits mit weiteren Firmen, Mitsui , MOEX und Weatherford , geeinigt. Auch andere beteiligte Unternehmen wie Halliburton und Transocean müssten sich "angemessen beteiligen", forderte BP. An der Londoner Börse stiegen die BP-Aktien am Montagmorgen um 5 Prozent.