Dr. Martens
Kult-Schuhmarke plant Börsengang in London
Die starken Aktienmärkte locken Eigentümer Permira, den britischen Stiefelhersteller Dr. Martens an die Börse zu bringen. Neue Aktien soll es nicht geben, Alteigentümer wollten sich lediglich von Anteilen trennen.
Vom robusten Arbeits- zum weltberühmten Punk-Stiefel: Die Marke Dr. Martens wurde 1960 in Großbritannien gegründet und später in der Skinhead-Szene populär
Foto: Fredrik von Erichsen/ dpa
Die britische Schuhmarke, die für ihre charakteristischen Stiefel mit Gummisohle und gelben Nähten bekannt ist, erwägt einen Börsengang in London. Dabei würden die Beteiligungsfirma Permira Holdings und andere Altaktionäre Anteile abgeben, teilte das Unternehmen mit. Neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung sollen nicht verkauft werden.
Mindestens 25 Prozent des Aktienkapitals von Dr. Martens würden nach der Notierung für den Handel verfügbar sein, teilte das Unternehmen am Montag mit. Es rechne laut "Bloomberg" damit, in den wichtigsten britischen Aktienindex FTSE 100 aufgenommen zu werden. Weitere 15 Prozent würden im Rahmen einer Mehrzuteilungsoption zur Verfügung gestellt.
Der Finanzinvestor Permira, bis 2015 Eigner des Modelabels Hugo Boss, hatte Dr. Martens 2014 für 380 Millionen Euro gekauft und seither die globale Präsenz der Marke erhöht, neue Geschäfte eröffnet und das E-Commerce-Angebot erweitert, wie "Bloomberg" berichtet.
Vegane Schuhe sorgten für Gewinnschub
In den sechs Monaten zum 30. September hatte Dr. Martensden Konzernumsatz um 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 318,2 Millionen Britische Pfund (rund 353 Millionen Euro) steigern können, während das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen um 30 Prozent auf 86,3 Millionen Pfund (85,8 Millionen Euro) stieg in diesem Zeitraum, so "Bloomberg".
Zuletzt stiegen die Umsätze der Marke um jährlich 20 bis 30 Prozent, im vergangenen Geschäftsjahr lag der Umsatz bei 672 Millionen Britischen Pfund (745 Millionen Euro). Staatshilfen, die das Unternehmen zwischen März und Juni wegen der Coronavirus-Pandemie erhielt, konnte das Unternehmen noch im Sommer dank des "außerordentlichen Wachstums" zurückzahlen, berichtete die "Börsen-Zeitung" im August.
Zu den größten Gewinnbringern des Unternehmens zählte zuletzt die vegane Produktreihe, wie im August 2019 im "Guardian" zu lesen war. Schon im Zuge der Erfolgsmeldung sprach CEO Kenny Wilson von Überlegungen Permiras, mit einem möglichen Verkauf oder Börsengang die Investitionen zurückzuholen.
Vom robusten Arbeits- zum weltberühmten Punk-Stiefel: Die Marke Dr. Martens wurde 1960 in Großbritannien gegründet und später in der Skinhead-Szene populär