Gewinnprognose angehoben
US-Erfolg lässt Telekom-Geschäft um ein Drittel wachsen
Die Deutsche Telekom hebt ihre Gewinnprognose ein weiteres Mal an. Nach der Übernahme des US-Mobilfunkers Sprint wächst das Geschäft stärker als gedacht, auch beim Kostensparen schlagen die Amerikaner den Plan.
Nach dem Zusammenschluss der US-Tochter T-Mobile US mit dem kleineren Konkurrenten Sprint traut sich die Deutsche Telekom mehr zu. Die Prognose für das Gesamtjahr werde angehoben, kündigte der Bonner Dax-Konzern am Donnerstag an, der das Sprint-Geschäft im zweiten Quartal erstmals konsolidiert hatte.
Demnach rechnet Europas größter Telekomkonzern nun mit einem bereinigtem Betriebsergebnis (Ebitda) ohne Leasingaufwendungen von mindestens 35 Milliarden Euro statt bisher rund 34 Milliarden Euro und damit noch mal rund eine Milliarde mehr als noch vor drei Monaten. Von Juli bis September stieg der Umsatz der Bonner um fast 32 Prozent auf 26,4 Milliarden Euro, während das bereinigte Ebitda fast 50 Prozent auf 9,7 Milliarden Euro kletterte.
Damit übertraf die Deutsche Telekom die Prognosen von Analysten. Diese hatten im Schnitt Erlöse von knapp 25,8 Milliarden Euro und einen bereinigten Betriebsgewinn von 9,03 Milliarden Euro erwartet.
Sparen nach der Fusion geht schneller als gedacht
Wegen der Übernahme hatte die Telekom schon nach dem ersten Halbjahr ihre eigenen Prognosen angepasst. Außerhalb der USA blieb sie beim ursprünglichen Ausblick, in den USA kamen die geplanten Ergebnisse des Zukaufs obendrauf.
Die US-Tochter hatte ihren eigenen Ausblick für den operativen Gewinn vor Kurzem nochmals deutlich aufgestockt. Die am 1. April nach einer zweijährigen kartellrechtlichen Zitterpartie vollzogene Fusion solle schneller die Kosten senken als ursprünglich erwartet, kündigte T-Mobile US Anfang November an. Demnach will die Telekom in diesem Jahr bereits 1,2 Milliarden Dollar einsparen. Der Zusammenschluss soll die jährlichen Kosten in den USA mittelfristig um mehr als sechs Milliarden US-Dollar senken.
Höhere Ergebnisse in den USA führen wegen unterschiedlicher Bilanzierung und Wechselkurseffekten nicht eins zu eins zu höheren Ergebnissen auch auf Konzernebene. Dennoch zogen die Bonner nun nach.