Cyberkriminalität Weltweites Hackernetzwerk "Hive" zerschlagen

Die Behörden in Deutschland und den USA haben das weltweit agierende Hackernetzwerk "Hive" zerschlagen. Dieses war offenbar für mehr als 1500 schwere Cyberangriffe gegen Unternehmen und Institutionen verantwortlich.
Einfallstor Ransomware: 1500 angegriffene Unternehmen

Einfallstor Ransomware: 1500 angegriffene Unternehmen

Foto: Sebastian Gollnow / dpa

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat zusammen mit US-Justizbehörden ein internationales Netzwerk von Cyberkriminellen namens "Hive" zerschlagen. Die Hacker hätten seit Mitte 2021 mehr als 1500 Unternehmen angegriffen, darunter 70 in Deutschland, erklärten die Behörden am Donnerstag. Drei davon waren in Baden-Württemberg. Die Kriminalpolizeidirektion Esslingen sei dem Netzwerk bei Ermittlungen zu einem dort betroffenen Unternehmen auf die Spur gekommen.

Zuvor wurde bereits bekannt, dass das FBI die Seite der Hacker "Hive Ransomware" am Donnerstag sperrte. Es blinkte der Satz auf: "Das Federal Bureau of Investigation hat diese Website im Rahmen einer koordinierten Strafverfolgungsmaßnahme gegen Hive Ransomware beschlagnahmt."

Ransomware sind Schadprogramme, die den Computer sperren oder Daten verschlüsseln, um die Nutzer zu erpressen. "Hive" ist eine von vielen cyberkriminellen Gruppen, die internationale Unternehmen erpressen, indem sie ihre Daten verschlüsseln und im Gegenzug massive Kryptowährungszahlungen verlangen. Die Hacker konnten den US-Behörden zufolge rund 130 Millionen Dollar an Lösegeldern erbeuten.

Betroffen waren demnach unter anderem Krankenhäuser, Schulbezirke, Finanzfirmen und wichtige Infrastruktur in mehr als 80 Ländern.

An den Ermittlungen gegen "Hive" waren unter anderem die Bundespolizei FBI und der Secret Service in den USA sowie die Staatsanwaltschaft Stuttgart, das Polizeipräsidium Reutlingen und das Bundeskriminalamt Wiesbaden in Deutschland beteiligt.

hr/reuters, afp

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