Inside-Report aus den Chefetagen der deutschen Wirtschaft Topmanager fürchten, das Schlimmste kommt noch

"Wenn ich die dunklen Büros sehe, dann ist das schon gruselig": Jörg Gerbig, Stephan Sturm, Nicola Leibinger-Kammüller, Jörg Hofmann.
Foto: [M] Marcel Maffei für manager magazin, Frank Rumpenhorst / dpa / picture alliance, PR, Florian Gaertner / photothek / imago imagesNormalerweise säße Jörg Hofmann (64) an diesem Abend des 1. April im Kanzleramt. So war es vereinbart worden beim letzten Autogipfel Mitte Januar, als alle noch dachten, Elektroautos seien eine weltbewegende Sache.
Jetzt hockt der IG-Metall-Chef in seiner Zentrale in Berlin, trinkt ein Glas Wasser und sieht die anderen Teilnehmer auf dem Computerschirm aufploppen. Zugeschaltet sind die Vorstandschefs von BMW, Daimler und VW, außerdem die Bosse der großen Zulieferer sowie Hildegard Müller (52) als Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA). Die Politik ist vertreten mit ein paar Ministern, dazu Kanzlerin Angela Merkel (65), die genau wie Müller kurz vor dem Ende ihrer zweiwöchigen Quarantäne steht.
Die Kanzlerin eröffnet, man müsse "das Geschäftsmodell Deutschlands" erhalten. Bald geht es um ein europaweit koordiniertes Wiederanfahren der Autoproduktion. Die Politiker wollen, dass die Autoindustrie die Bänder nicht vor Mai wieder startet, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (53; CSU) hat sich mit BMW informell schon auf den 4. Mai verständigt.
Herbert Diess (61) und Ola Källenius (50) protestieren. Das sei zu spät. Zwei Milliarden Euro Liquidität pro Woche koste der Stillstand Volkswagen, hat Diess in einer ZDF-Talkshow gesagt. Daimler-Chef Källenius warnt vor einer schlimmstmöglichen Rezession: Die L-Kurve drohe, tiefer Sturz und ganz langsame Erholung. Jeder Tag zähle. Diess und Källenius möchten möglichst schon am 20. April loslegen.
Auch Gewerkschafter Hofmann hofft auf einen frühen Start: Wenn man den Mai auch noch abschreiben müsse, kämen die ersten Zulieferer in eine ausweglose Situation.
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