Wegen gestrichener Boni Credit-Suisse-Mitarbeiter wollen Finanzaufsicht verklagen

400 Millionen Dollar: Mitarbeiter der gestrauchelten Credit Suisse wollen ihre Boni auf dem Klageweg erzwingen
Foto: DENIS BALIBOUSE / REUTERSMitarbeitende der Schweizer Großbank Credit Suisse erwägen einem Medienbericht zufolge eine Klage gegen die Finanzmarktaufsicht (Finma) wegen der Streichung von 400 Millionen Dollar an Bonuszahlungen.
Die Boni von Tausenden leitenden Angestellten der Credit Suisse seien an die sogenannten AT1-Anleihen der Bank gekoppelt, berichtete die "Financial Times" am Montag. AT1 sind eine Art hybrider Schuldtitel, die nach dem Finanzcrash von 2008 geschaffen wurden, um den Banken im Falle von Krisen mehr Kapitalflexibilität zu geben.
Letzten Monat ordnete die Schweizer Regierung an, dass die Boni für rund 1000 leitende Banker der Credit Suisse gekürzt werden sollten. Gemäß der Verfügung wurden den Mitgliedern der Geschäftsleitung die Boni gestrichen, während das Personal eine Stufe darunter eine 50-prozentige Kürzung hinnehmen musste. Eine Ebene darunter wurden die Boni um 25 Prozent eingedampft.
Boni für 1000 Manager gekürzt
Die Anwaltskanzleien Quinn Emanuel und Pallas, die bereits im Namen von AT1-Anlegern gegen die Finma klagen, haben der "FT" zufolge mehrere Anfragen von leitenden CS-Angestellten erhalten, in ihrem Namen rechtliche Schritte einzuleiten. Die Credit Suisse lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht ab. Quinn Emanuel, Pallas und Finma reagierten vorerst nicht auf eine Anfrage nach einem Kommentar.
Die Boni gehen auf das Jahr 2014 zurück, als den geschäftsführenden und leitenden Angestellten der Bank eine bedingte Kapitalprämie als Teil ihrer Vergütung angeboten wurde. Diese unkonventionellen Prämien sollten AT1-Anleihen imitieren, die in Eigenkapital umgewandelt oder auf Null abgeschrieben werden konnten, wenn die Bank in Schwierigkeiten geriet.