CEO und COO gehen Der Vontobel-Bank läuft die Führung davon

Der einst strahlende Glanz ist der Schweizer Privatbank abhanden gekommen. Nun kündigen zwei der wichtigsten Manager ihren Abgang an: CEO Zeno Staub will in die Politik, COO Felix Lenhard sich mehr um die Familie kümmern.
Abschied: Zeno Staub, Chef der Schweizer Bank Vontobel, will 2024 zurücktreten und in die Politik wechseln

Abschied: Zeno Staub, Chef der Schweizer Bank Vontobel, will 2024 zurücktreten und in die Politik wechseln

Foto: Arnd Wiegmann / REUTERS

Es ist eine Personalmeldung, die in der Schweizer Bankenwelt für Aufsehen sorgt. Nach zwölf Jahren als Vontobel-Konzernchef will Zeno Staub zur Generalversammlung im April 2024 zurücktreten. Der CEO der einst strahlenden Zürcher Privatbank wolle in die Politik wechseln und im Herbst 2023 als Vertreter der Partei "Die Mitte" für einen Sitz im Schweizer Parlament kandidieren, teilte die Bank  am Mittwoch mit. Bis Ende 2023 soll ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin gefunden sein.

Bis zum gleichen Zeitpunkt soll auch ein neuer Chief Operating Officer gefunden werden. Der gegenwärtige Amtsinhaber und einer der engsten Vertrauten Staubs, Felix Lenhard, wolle die operative Verantwortung bis zum Ende des Jahres abgeben, um sich stärker auf seine Familie konzentrieren zu können. Er hatte das Amt 13 Jahre lang inne.

Es ist ein Doppelschlag. Staub hatte die Bank lange Jahre in guter Lage geführt und zu einer Gewinnmaschine ausgebaut. Zuletzt war die jedoch ins Stottern geraten. 2022 verzeichnete sie einen Gewinnrückgang von rund 40 Prozent auf 230 Millionen Franken. Sorgen bereitet vor allem das Asset Management, einst Aushängeschild der Bank. Dort kam es 2022 zu deutlichen Netto-Geldabflüssen.

"Nach zwei Jahrzehnten Führungsverantwortung bei Vontobel habe ich mich entschieden, dem Land und den Menschen in der Schweiz wieder etwas von dem zurückzugeben, was sie mir ermöglicht haben", sagte Staub zum Abschied. Sein Gehalt, um dessen Höhe es in der Schweiz immer wieder heiße Debatten gab, kassiert er weiter. Für 2021 bekam er insgesamt eine Vergütung von 4,4 Millionen Franken, 2022 wegen geringerer Boni aufgrund der Lage nur noch 2,5 Millionen.

Nach einer einjährigen Abkühlungsphase soll er 2025 als einfaches Mitglied in den Verwaltungsrat von Vontobel gewählt werden. Die Nachfolge Staubs als Konzernchef will die Bank unter Einbeziehung interner wie externer Kandidaten bis Ende 2023 bestimmen.

lhy mit Reuters
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Playlist
Speichern Sie Audioinhalte in Ihrer Playlist, um sie später zu hören oder offline abzuspielen. Zusätzlich können Sie Ihre Playlist über alle Geräte mit der SPIEGEL-App synchronisieren, auf denen Sie mit Ihrem Konto angemeldet sind.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren