Neuer Vorstandschef Riegler soll BayernLB führen

BayernLB: NordLB-Vize Johannes-Jörg Riegler soll auf Bankchef Gerd Häusler folgen
Foto: Angelika Warmuth/ dpaHamburg - Die BayernLB will die Personalie nach Informationen von manager magazin in den kommenden Tagen bekannt geben. Mit der Entscheidung für Riegler, der im Vorstand der Nord LB das Risikomanagement verantwortet, hat sich offenbar Bayerns Finanzminister Markus Söder durchgesetzt.
Riegler gilt als Wunschkandidat des Finanzministers. Auch Häusler soll den promovierten Juristen Riegler, der vor seinem Wechsel zur Nord LB bei der Deutschen Bank und der HVB arbeitete, für einen geeigneten Nachfolger halten.
Eine weitere Personalentscheidung soll Insidern zufolge ebenfalls maßgeblich auf Söders Beharren hin erfolgen. So soll Noch-Bankchef Häusler, der seinen Posten Anfang nächsten Jahres zur Verfügung stellen will, nun doch an die Spitze des Aufsichtsrates wechseln - trotz zahlreicher Bedenken in Münchener Finanzkreisen.
Dort hadern viele mit Häusler. Zum einen weil ihm aufgrund seines Führungsstils zuletzt gleich mehrere Vorstände abhanden kamen, zum anderen weil ihn das Österreich-Abenteuer der Bank nach wie vor belastet. In Wien wird eine Anklage gegen Häusler geprüft. Hinzu kommt, dass der Corporate-Governance-Kodex für Vorstandschefs eigentlich eine mehrjährige Abkühlungsphase vorsieht, bevor sie an die Aufsichtsratsspitze rücken. In Bayern spielen solch gute Sitten aber offenbar keine Rolle.
Söder setzt sich mit Wunschkandidaten durch
Mit Riegler würde nun ein Kandidat auf den Chefposten der BayernLB gehievt, der auf keiner Liste der beteiligten Personalberater stand. Ministerpräsident Horst Seehofer hatte zuvor mit diversen anderen Topmanagern Gespräche über die Häusler-Nachfolge geführt - darunter Jan Christian Dreesen, dem heutigen Finanzchef von Erstliga-Club Bayern München.
Als einer der Favoriten für den Vorstandsvorsitz galt lange der frühere HVB-Vorstand Michael Mendel. Sein Problem: Die zu große Nähe zur Politik. Mendels Lebensgefährtin Mechthilde Wittmann ist seit 30 Jahren in der CSU aktiv und zog jüngst in den bayerischen Landtag ein. Die in München nicht unumstrittene Juristin hat einen engen Draht zu vielen CSU-Granden - nach der Günstlingsaffäre offenbar eine zu große Gefahr aus Sicht einiger Regierender.
Auch deshalb hat Seehofer nun dem Drängen seines zuständigen Ressortchefs Söder nachgegeben. Söder, der von Seehofer in den vergangenen Monaten mehr als einmal düpiert worden war, hat sich bis zuletzt für Häusler an der Aufsichtsratsspitze der BayernLB stark gemacht. Ein hochrangiger Banker vermutet in Seehofers Nachgeben bereits einen perfiden Schachzug: Falls sich die Auswahl der Kandidaten als falsch herausstellt, könne Söder seine Ambitionen auf die Nachfolge als Ministerpräsident abschreiben.
Weder die BayernLB noch das bayerische Finanzministerium wollten die Personalien auf Anfrage kommentieren.