António Horta-Osorio tritt ab Großbank Lloyds muss neuen Chef suchen
Der britischen Großbank Lloyds steht die Suche nach einem neuen Chef bevor. Der amtierende Bankchef António Horta-Osorio (56) will im Jahr 2021 abtreten, wie die Bank am Montag in London mitteilte. Als Zieldatum für einen Wechsel sei Ende Juni nächsten Jahres vereinbart worden, damit es einen reibungslosen Übergang gebe.
Zeitgleich hat Lloyds auch eine Neubesetzung an der Spitze des Verwaltungsrats bekannt gegeben. Hier wird Lord Blackwell im Laufe des nächsten Jahres seinen Stuhl räumen. Als Nachfolger wurde Robin Budenberg berufen. Budenberg ist ein ehemaliger Investmentbanker der UBS, der zurzeit unter anderem für den Finanzinvestor Centerview arbeitet. Sein Amt dort werde er abgeben, den Posten als Chairman des britischen Kronguts (The Crown Estate) aber behalten.
Lloyds hat die Corona-Pandemie im ersten Quartal schmerzhaft zu spüren bekommen und musste die Vorsorge für mögliche Kreditausfälle deutlich hochfahren. Bankchef Horta-Osorio hatte aus diesem Grund seine bisherigen Geschäftsziele gestrichen.
Erfolgsbanker bekennt Schwächen
Der Portugiese führt die Lloyds Banking Group seit 2011. Damals war der Konzern gerade als eines der größten Opfer der Finanzkrise mit mehr als 20 Milliarden Pfund vom Staat gerettet worden. In den folgenden Jahren gelang unter Horta-Osorios Führung die Rückkehr zur Profitabilität, bis 2017 verkaufte der Staat seine Anteile.
Vor seinem Job bei Lloyds hatte Horta-Osorio bereits erfolgreich die Geschäfte von Santander in Brasilien, Portugal und Großbritannien ausgebaut oder saniert, in früheren Stationen war er bei Citigroup und Goldman Sachs.
Der Manager hatte sich kurz nach seinem Amtsantritt 2011 für einen Monat wegen Überlastung krank gemeldet. Auch später ging er offen mit den Belastungen als Führungskraft um und sprach darüber, dass seine psychische Gesundheit leide.