Bank vor Stellenabbau um rund ein Drittel HSH-Nordbank-Chef will nach Verkauf Bank weiter stutzen

Von 1900 auf rund 1300 Beschäftigte: Zentrale der HSH Nordbank in Hamburg.
Foto: Daniel Reinhardt/ dpa
Finanzinvestor Cerberus: Das ist die größte Macht im deutschen Bankensektor
Der Vorstandschef der Staatsbank HSH Nordbank will das Geldhaus auch nach dessen Verkauf führen. Entsprechende Ambitionen habe er intern schon deutlich gemacht, berichtet das manager magazin in seiner März-Ausgabe (Erscheinungstermin: 16. Februar).
Die Bank, die nach milliardenschweren Staatshilfen auf Geheiß der EU-Kommission privatisiert werden muss, steht unmittelbar vor dem Verkauf an die Finanzinvestoren Cerberus und J. C. Flowers. Eine entsprechende informelle Einigung mit den Mehrheitseignern, den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein, hat es nach mm-Informationen bereits vor Wochen gegeben. Als Kaufpreis sei kurz vor Abschluss der Endverhandlungen rund eine Milliarde Euro für die komplette Bank samt sämtlicher noch ausfallgefährdeter Kredite in der Diskussion gewesen.
Eine erfolgreiche Privatisierung könnte den Druck auch auf andere Länder erhöhen, ihre staatseigenen Banken zu verkaufen. Als mögliche Kandidaten gelten dafür etwa die NordLB aus Hannover und die BayernLB.
HSH-Vorstandschef Stefan Ermisch hat seine Bank in den vergangenen Wochen bereits auf den Umbau nach der Privatisierung vorbereitet. Bereits im Dezember stellte er Führungskräften Planzahlen für die Zeit bis in das Jahr 2022 vor. Der Vorsteuergewinn soll von rund 300 Millionen Euro im gerade abgelaufenen Jahr auf rund 446 Millionen Euro im Jahr 2022 steigen, die Bilanzsumme dagegen von derzeit gut 74 Milliarden Euro auf nur noch gut 55 Milliarden Euro sinken.
Auch für die Zahl der Beschäftigten gibt es nach Informationen des manager magazins bereits Planungen: Sie soll von derzeit noch rund 1900 auf nur noch rund 1300 sinken. Das wäre ein Abbau von mehr als 30 Prozent.