Mehr als 30 Institute im Visier
Bafin sieht wachsendes Geldwäscheproblem bei Banken
Die Zahl lässt aufhorchen: Mehr als 30 Banken befinden sich gegenwärtig wegen potenzieller Geldwäscherisiken im Visier der Finanzaufsicht Bafin. Die Zahl ist gestiegen - und die Wachsamkeit der Aufseher ebenfalls.
Banken im Blick: Die Zahl der Institute mit möglichen Geldwäscheambitionen ist hierzulande gestiegen
Foto: Boris Roessler/ DPA
Die Finanzaufsicht Bafin hat mehr Banken wegen potenzieller Geldwäscherisiken im Visier als noch vor einem Jahr. Derzeit seien mehr als 30 Institute in der Intensivbetreung der Behörde, sagte der für Geldwäscheprävention zuständige Exekutivdirektor Thorsten Pötzsch der "Börsen-Zeitung" (Dienstagausgabe). Dabei handele es sich um "eine bunte Mischung aus vielen unterschiedlichen Bereichen".
Seit Pötzsch vor etwa einem Jahr erstmals von der Existenz einer solchen Intensivbetreuung von Instituten wegen Geldwäscherisiken sprach, ist die Zahl der beäugten Banken um rund fünf gestiegen.
In seiner Gesamtheit sei der Finanzsektor aber wegen eines besseren Informationsaustausches, eines höheren Bewusstseins für Geldwäscherisiken und des Ausbaus der Financial Intelligence Unit (FIU), die Verdachtsmeldungen entgegennimmt, gut gerüstet. "Die Bedrohungslage ist weiterhin hoch. Aber wenn man Deutschland tatsächlich für ein Geldwäscheparadies hält, dann wird es zunehmend ungemütlich im Paradies", sagte Pötzsch.
Er zeigte sich darüber hinaus zuversichtlich, dass eine auf Europaebene geplante Anti-Geldwäsche-Behörde 2023 ihre Arbeit aufnehmen könne.