Trust meistert Fed-Stresstest zum Teil US-Tochter der Deutschen Bank droht Ungemach

New York: Deutsche Bank Trust könnte durch den zweiten Teil des Stresstests fallen
Foto: © Brendan McDermid / Reuters/ REUTERSDie US-Tochter der Deutschen Bank , Trust, hat den ersten Teil des Fed-Stresstests bestanden. Wie aus den am Donnerstagabend (Ortszeit) veröffentlichten Ergebnissen hervorgeht, sieht die US-Notenbank insgesamt 31 Großbanken sowie Töchter ausländischer Institute krisenfester aufgestellt.
Am Mittwoch will die Fed ausführlichere Ergebnisse veröffentlichen - auch zu internen Kontrollen und Risikomanagement der Banken. Hier droht Trust dem "Wall Street Journal" zufolge ein Scheitern.
Grund seien mögliche Defizite bei der Einschätzung und Vorhersage möglicher Verluste und Risiken, wie das WSJ in der vergangenen Woche unter Berufung auf Insider berichtet hatte. Auch die spanische Santander könnte demnach durchfallen.
Die Fed nimmt jährlich die Kapitalausstattung der US-Großbanken unter die Lupe, um sicherzustellen, dass die Kreditvergabe an Unternehmen und Haushalte nicht abrupt ins Stocken gerät. Dabei geht die Notenbank davon aus, dass die getesteten Banken - darunter US-Branchenriesen wie Citigroup , JPMorgan , Goldman Sachs oder Wells Fargo - in extremen Krisen erhebliche Verluste erleiden. Im schlimmsten Fall würden insgesamt 340 Milliarden Dollar (308 Milliarden Euro) eingebüßt.
Dennoch wären die Kapitalpolster nach Einschätzung der Notenbank dick genug, um die Banken vor Pleitegefahr sowie das Finanzsystem vor Crash-Risiken zu bewahren. Die Fed legt ein Szenario zugrunde, bei dem es zu einer tiefen Rezession und einem Anstieg der Arbeitslosenquote auf über zehn Prozent kommt. Notenbank-Gouverneur Daniel Tarullo zeigte sich mit den Ergebnissen zufrieden: "Höhere Kapitalquoten der großen Banken erhöhen die Resistenz unseres Finanzsystems."
Die Notenbank hatte den Stresstest 2009 eingeführt, nachdem das Finanzsystem in der Krise zuvor beinahe kollabiert wäre.
Fitschen rechnet mit Verwerfungen
Der Co-Chef der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, hat sich derweil für eine Atempause bei der Regulierung der Finanzmärkte ausgesprochen. "Wir glauben, es wäre klug, jetzt innezuhalten", sagte Fitschen am Donnerstagabend in Berlin. Das Gros der bisherigen Maßnahmen sei zu begrüßen. Aber diese sollten erst einmal wirken: "Es wäre fatal, jetzt noch etwas an der Schraube zu drehen." Die Bundesregierung und EU arbeiten bereits an einer Bestandsaufnahme, in der die Wechselwirkungen der Regulierung beleuchtet werden sollen.
Fitschen sprach sich erneut für einen Ausstieg aus der Politik des extrem billigen Geldes aus. Diese werde wohl noch andauern. Es gebe aber immer weniger Gründe, jetzt nicht auszusteigen - zumindest in Raten. Diese Form der Geldpolitik sei nicht die Antwort auf die Fragen. Der Kauf von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank (EZB) sei ein Zeichen der Schwäche. Man sei gut beraten, sich auf den Ausstieg vorzubereiten. Man dürfe nicht überrascht sein, wenn es dann zu Verwerfungen komme.
Die Deutsche Bank bekennt sich nach den Worten von Fitschen zum globalen Auftritt: "Wir haben weiter die Absicht, in Europa eine führende Position einzunehmen." Sein Institut werde im zweiten Quartal dieses Jahres die neue Geschäftsstrategie vorstellen, bekräftigte Fitschen: "Wir haben unseren Ehrgeiz nicht verloren."