Kurz vor den Plädoyers im Fall Kirch Schlagabtausch im Deutsche-Bank-Prozess

Deutsche-Bank-Prozess im Landgericht München: "Seit Monaten ist die Staatsanwaltschaft bemüht, Revisionsgründe zu sammeln - weil sie weiß wie dieses Verfahren enden wird, nämlich mit einem Freispruch für alle fünf Herren."
Foto: DPADer Anwalt des ehemaligen Deutsche-Bank-Chefs Rolf Breuer, Norbert Scharf, warf der Chef-Anklägerin Christiane Serini am Dienstag vor dem Landgericht München vor, das Verfahren absichtlich mit immer neuen Beweisanträgen zu stören und Breuer mit blindem Eifer zu verfolgen, weil sie in einem früheren Verfahren gegen ihn "keinen Stich gemacht habe".
Hanns Feigen, Anwalt des Co-Chefs der Deutschen Bank Jürgen Fitschen, sprach von einer Verzögerungstaktik, mit der die Staatsanwaltschaft sich auf eine Niederlage vorbereite. "Seit Monaten ist die Staatsanwaltschaft darum bemüht, Revisionsgründe zu sammeln - weil sie weiß wie dieses Verfahren enden wird, nämlich mit einem Freispruch, und zwar für alle fünf Herren."
Auslöser des Streits war ein Antrag der Staatsanwaltschaft, mit dem sie eine erneute Dursuchung der Deutschen Bank erreichen wollte, um Rechtsgutachten zu einem kürzlich geschlossenen Vergleich mit Breuer sicherzustellen. Das Gericht unterbrach den Prozess nach der Diskussion für mehrere Stunden. Ob am Nachmittag noch mit den Plädoyers begonnen wird, war unklar.
Fitschen, seine Vorgänger Josef Ackermann und Rolf Breuer sowie zwei weitere ehemalige Top-Banker der Deutschen Bank sind wegen versuchten Prozessbetrugs angeklagt. Sie sollen im Jahr 2011 vor Gericht geschummelt haben, um die Deutsche Bank vor Schadenersatzzahlungen für die Kirch-Pleite bewahren. Die Angeklagten weisen dies zurück