Übernahme von Credit Suisse UBS erwartet bis zu 35 Milliarden Dollar Sondergewinn

3,5 Milliarden Dollar zahlt die Schweizer Großbank UBS für die Credit Suisse im Zuge der Notübernahme. Ein Schnäppchen, wie sich jetzt herausstellt. Der Buchgewinn beträgt etwa das Zehnfache.
Künftig noch größer: Die Schweizer Großbank UBS kann mit der Übernahme der Credit Suisse unter dem Strich einen Buchgewinn von rund 35 Milliarden Dollar verbuchen

Künftig noch größer: Die Schweizer Großbank UBS kann mit der Übernahme der Credit Suisse unter dem Strich einen Buchgewinn von rund 35 Milliarden Dollar verbuchen

Foto: DENIS BALIBOUSE / REUTERS

Die Schweizer Großbank UBS verspricht sich von der Notübernahme ihrer bisherigen Konkurrentin Credit Suisse einen Buchgewinn von fast 35 Milliarden US-Dollar (gut 32 Milliarden Euro). Dies geht aus einem rund 100-seitigen Dokument für die US-Börsenaufsicht SEC hervor, das die UBS in der Nacht zum Mittwoch einreichte.

Der Gesamtpreis der Übernahme wird darin mit rund 3,5 Milliarden Dollar angegeben. Da die Vermögenswerte der Credit Suisse zum Stand der Übernahme deutlich mehr wert sind als diese 3,5 Milliarden Dollar, ergibt sich für die UBS ein großer Buchgewinn. Dieser sogenannte Badwill wird in dem Dokument auf 34,8 Milliarden US-Dollar beziffert. Dieser sei auf der Grundlage des geschätzten fairen Wertes der erworbenen Vermögenswerte, der übernommenen Verbindlichkeiten und der übertragenen Gegenleistung ermittelt worden, heißt es dazu.

Ob ein solcher möglicher Buchgewinn bereits im zweiten Quartal verbucht wird, dürfte davon abhängen, ob die Akquisition bis Mitte des Jahres bereits vollzogen ist. Die UBS geht davon aus, dass dies gelingt. Derzeit fehlt aber noch die Zustimmung der Finanzbehörden aus diversen Ländern.

Im Interview mit manager magazin hatte der ehemalige Commerzbank-Chef Martin Blessing (59) bereits angedeutet, dass die UBS mit der Notübernahme unter den ausgehandelten Bedingungen ein glänzendes Geschäft gemacht haben dürfte . Er warnte allerdings auch: "Wir wissen nicht, was bei der Credit Suisse eventuell noch für Risiken liegen."

Im Zuge der größten Transaktion in der Bankbranche seit der Finanzkrise hat der neue UBS-Chef Sergio Ermotti (62) den Auftrag, zwei Organisationen mit insgesamt über 120.000 Mitarbeitern zu verschmelzen. So muss er das riskante Investmentbanking der Credit Suisse eindampfen, Tausende Stellen abbauen und hochkomplexe Informatiksysteme zusammenführen. In diesem Zuge stellte er bereits kürzlich sein Spitzenteam neu auf. Die UBS rechnet damit, dass die Integration der CS drei bis vier Jahre dauern dürfte.

rei/dpa-afx
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