1,6 Milliarden Dollar Credit Suisse tauscht Ecuadors Schulden gegen den Erhalt der Galapagos-Inseln

Die Skandalbank Credit Suisse hat in großem Stil ecuadorianische Staatsanleihen zurückgekauft. Hinter dem 1,6 Milliarden Dollar schweren Deal steckt der bislang wohl größte Tausch von Schulden gegen Natur.
Blaufußtölpel auf den Galapagos-Inseln: Frische Barmittel zum Naturschutz

Blaufußtölpel auf den Galapagos-Inseln: Frische Barmittel zum Naturschutz

Foto: Karol Kozlowski / IMAGO

Durch einen Schuldentausch können auch klamme Länder wie Ecuador Spielräume erhalten, um in den Umweltschutz zu investieren – und sich zugleich finanziell unabhängiger machen. Solch ein Tauschgeschäft Naturschutz gegen Schulden – im Branchenslang debt-for-nature swap – hat nun die selbst schwer angeschlagene Credit Suisse mit Ecuador vollzogen.

Die Schweizer Großbank hat ecuadorianische Staatsanleihen im Nennwert von 1,6 Milliarden Dollar zurückgekauft. Dies teilten ecuadorianische Banker am Donnerstag mit. Durch den Rückkauf werden Barmittel freigesetzt, die Ecuador in den Erhalt der Galapagos-Inseln investieren wird, einem der wertvollsten Ökosysteme der Welt.

Das Angebot, das die Credit Suisse Ende letzten Monats unterbreitet hatte, ist der bisher größte Tausch von Schulden gegen Natur. Experten werben seit Längerem für diese Art von Finanzierung von Naturschutz. So könne sichergestellt werden, dass das notwendige Geld für die Projekte zusammenkomme. Die Anleihen hatten wegen der politischen Schwierigkeiten Ecuadors stark an Wert verloren und die Credit Suisse kauft sie jetzt auf.

Der Deal könnte auch dem ecuadorianischen Präsidenten Guillermo Lasso etwas Luft verschaffen. Die Nationalversammlung streitet über ein Amtsenthebungsverfahren wegen angeblicher Veruntreuung, Lasso weist die Vorwürfe zurück.

apr/Reuters
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