Großbanken-Fusion EU-Kommission genehmigt Übernahme von Credit Suisse durch UBS

Grünes Licht: Die EU genehmigt die Credit-Suisse-Übernahme durch UBS
Foto: FABRICE COFFRINI / AFPDie Europäische Union (EU) hat die Übernahme der angeschlagenen Schweizer Großbank Credit Suisse durch den Konkurrenten UBS ohne Auflagen genehmigt. Die EU-Kommission erklärte am Donnerstag, dass der Deal in Europa keinen Anlass zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken gebe.
"Das fusionierte Unternehmen wird weiterhin einem erheblichen Wettbewerbsdruck durch eine Vielzahl von Konkurrenten in all diesen Märkten ausgesetzt sein, darunter mehrere große globale Banken sowie spezialisierte Anbieter und starke lokale Akteure", hieß es in einer Erklärung.
Übernahme beeinträchtige Wettbewerb nicht
Sowohl die UBS als auch die Credit Suisse seien multinationale Investmentbanken und Finanzdienstleistungsunternehmen, erklärten die europäischen Wettbewerbshüter. Die Übernahme beeinträchtigte aber "nicht erheblich den Wettbewerb auf den Märkten, auf denen sich ihre Aktivitäten im Europäischen Wirtschaftsraum überschneiden", erklärte die Kommission. Dem Europäischen Wirtschaftsraum gehören die 27 EU-Länder sowie Norwegen, Island und Liechtenstein an.
Die Schweizer Regierung hatte die Notübernahme der Credit Suisse durch die UBS am 19. März angekündigt. Die Credit Suisse war durch Skandale und massive Finanzierungsprobleme ins Wanken geraten. Die UBS zahlte 3,25 Milliarden Dollar (gut drei Milliarden Euro) und damit einen Preis, der deutlich unter dem Marktwert lag.
Zuletzt geriet die Übernahme wegen gestrichener Bonuszahlungen in die Kritik. Mitarbeitende der Credit Suisse hatten einem Medienbericht der "Financial Times" zufolge eine Klage gegen die Finanzmarktaufsicht (Finma) wegen der Streichung von 400 Millionen Dollar an Bonuszahlungen erwogen. Die Regierung hatte Anfang April angeordnet, dass alle ausstehenden variablen Vergütungen der Mitglieder der Credit-Suisse-Geschäftsleitung gestrichen und die Boni hoher Manager um bis zu 50 Prozent gekürzt werden.