Faule Hypothekenpapiere
Citigroup vor milliardenschwerem Vergleich mit US-Behörden
Bis zu sieben Milliarden Dollar könnte die Citigroup ein Vergleich mit den US-Behörden wegen des Verkaufs fauler Hypothekenpapiere kosten. Eine Einigung dürfte schon bald bekannt gegeben werden.
US-Großbank: Die Citigroup soll Anlegern hochriskante Hypothekenpapiere verkauft und sie damit um Milliarden von Dollar gebracht haben
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New York/Washington - Die Citigroup steht kurz vor einem milliardenschweren Vergleich mit den US-Behörden: Rund sieben Milliarden Dollar soll es die US-Großbank kosten, ein Verfahren wegen Betrugs an Investoren im Vorfeld der Finanzkrise beizulegen, schrieb die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf einen Insider. Das "Wall Street Journal" berichtete ebenfalls unter Berufung auf Insider, die Bank werde mehr als vier Milliarden Dollar zahlen.
Citigroup wird vorgeworfen, Geldanlegern hochriskante Hypothekenpapiere verkauft und damit um Milliarden von Dollar gebracht zu haben.
Dem Reuters-Insider zufolge soll die Zahlung vorwiegend bar erfolgen, einige Milliarden seien aber auch als Hilfe für finanziell angeschlagene Investoren gedacht. Eine Einigung zwischen der Bank und dem US-Justizministerium könnte in der kommenden Woche bekanntgegeben werden. Citigroup wollte sich dazu nicht äußern. Eine Sprecherin des Justizministeriums antwortete nicht auf Anfragen.
Ein Vergleich über sieben Milliarden Dollar wäre mehr, als Analysten angesichts der Größe des Citi-Geschäfts mit Verbriefungen von Hypothekenkrediten erwartet haben. Einige Analysten an der Wall Street hatten geschätzt, dass die Bank rund drei Milliarden Dollar dafür zur Seite gelegt hat.
Auch Deutsche Bank und Commerzbank im Visier
Das Justizministerium wiederum hatte Insidern zufolge eine Klage mit einer Strafforderung von mindestens zehn Milliarden Dollar erwogen.
Eine ähnliche Klage plant das Justizministerium gegen die Bank of
America. Auch hier kam es bislang nicht zu einer Einigung. Diskutiert wurde über einen Vergleich in Höhe von zwölf bis 17 Milliarden Dollar.
Die US-Großbank JPMorgan
Chase hatte im November die Rekordsumme von 13 Milliarden Dollar gezahlt, um den Streit mit der Regierung über die Hypothekenpapiere beizulegen.
Zuletzt hatte die französische Großbank BNP
Paribas wegen Geschäften mit sogenannten Schurkenstaaten wie dem Sudan, dem Iran und Kuba einer Zahlung von knapp neun Milliarden Dollar zugestimmt. Das ist die höchste jemals in den USA verhängte Buße gegen ein ausländischen Kreditinstitut.