Probleme im Risikomanagement
Citigroup soll 400 Millionen Dollar Strafe zahlen
Mit Problemen im Risikomanagement sorgt die Citigroup seit Wochen für Schlagzeilen. Jetzt wird es den US-Aufsehern zu bunt: Die Bank wurde zu einer hohen Strafzahlung verdonnert.
Die US-Großbank Citigroup muss eine hohe Strafe wegen verschiedener Regelverstöße in den Vereinigten Staaten zahlen. Die Zentralbank Federal Reserve (Fed) warf dem Geldhaus am Mittwoch anhaltende Mängel im konzernweiten Risikomanagement und bei der internen Kontrolle vor. Aufgrund des langjährigen Versagens, die Defizite zu beheben, sei ein Bußgeld in Höhe von 400 Millionen Dollar (340 Millionen Euro) verhängt worden, teilte die Aufsichtsbehörde OCC mit.
Die Citigroup räumte in einer Stellungnahme Schwächen ein und versprach Besserung. Das Unternehmen sei enttäuscht, die Erwartungen der Aufseher nicht erfüllt haben zu können.
Ein weiterer Fehler: Wie Bloomberg berichtete, machte die Citigroup im offiziellen Wertpapierprospekt einer Eine-Milliarde-Dollar-Anleihe versehentlich falsche Angaben über das Fälligkeitsdatum des Bonds: Anstatt wie vorgesehen 2025 läuft das Papier demnach erst 2043 aus, ganze 18 Jahre später also. Um einen verzeihlichen Lapsus handelt es sich dabei vermutlich keineswegs: Wertpapierprospekte sind offizielle Unterlagen, auf deren Grundlage Gläubiger und Schuldner einer Anleihe durchaus in Rechtsstreitigkeiten geraten können, wie Bloomberg betont.
Auf die jüngste Entscheidung zur Strafzahlung reagierten die Aktien der Citigroup nachbörslich zunächst mit Kursverlusten. Der Finanzkonzern hatte erst im September angekündigt, dass Vorstandschef Michael Corbat (60) im Februar abtreten wird. Mit Nachfolgerin Jane Fraser (53) wurde erstmals eine Frau an die Spitze einer US-Großbank berufen.