Milliarden-Steuerbetrug
Belgische Justiz klagt UBS-Banker wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung an
Schon häufig war die Großbank UBS mit Verfahren wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung konfrontiert. Nun reiht sich Belgien in die Phalanx der Kläger ein: Ein UBS-Banker soll reichen Belgiern beim Steuerbetrug geholfen haben.
Neuer Schwarzgeldfall: Auch in Belgien soll die Schweizer UBS Vermögenden bei der Steuerhinterziehung geholfen haben
Foto: AFP
Zürich - Die belgischen Behörden verstärken bei ihren Ermittlungen wegen Beihilfe zu Steuerhinterziehung den Druck auf die Schweizer Großbank UBS. Nachdem der Chef der belgischen UBS-Niederlassung am Donnerstag stundenlang vernommen worden war, eröffnete ein Richter am Abend ein formelles Anklageverfahren gegen den Mann, wie die Staatsanwaltschaft Brüssel mitteilte. Dem UBS-Manager wird vorgeworfen, in einen mutmaßlichen Steuerbetrug über mehrere Milliarden Euro verwickelt zu sein.
Der Banker wies die Vorwürfe nach Angaben der Staatsanwaltschaft zurück. Nach der Vernehmung durch den Richter wurde er wieder auf freien Fuß gesetzt. UBS erklärte in Zürich, die Bank arbeite voll mit den belgischen Behörden zusammen. Sie toleriere keine Aktivitäten, die den Kunden bei der Steuerumgehung helfen. Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft beziehen sich auf die letzten zehn Jahre. Da habe die Schweizer Bank wahrscheinlich reichen Belgiern geholfen, Steuern zu hinterziehen.
UBS steht auch in anderen Ländern im Verdacht, Kunden beim Verstecken von Schwarzgeld geholfen zu haben. Dies gilt etwa für Deutschland und Frankreich. In den USA konnte die größte Schweizer Bank 2009 mit der Bezahlung einer Strafe von 780 Millionen Dollar eine Anklage wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung abwenden.