Rating-Abstufung Fitch senkt Daumen über Deutscher Bank

Deutsche Bank in Frankfurt: Die Ratingagentur Fitch hat den Bankenprimus von AA- auf A+ abgestuft
Foto: RALPH ORLOWSKI/ REUTERSNew York/London - Die Ratingagentur Fitch hat in einem großen Rundumschlug zahlreiche US-amerkanische und europäische Banken herabgestuft. Von den deutschen Instituten traf es die Deutsche Bank . Die Herabstufungen reflektieren die zunehmen Unsicherheiten im Bankensektor, erklärte Fitch am Donnerstagabend. Neben der Entwicklung der Weltwirtschaft stelle auch eine Vielzahl regulatorischer Änderungen die Banken vor große Herausforderungen. Dies zwinge die Banken dazu ihr Geschäftsmodell im Investmentbanking schneller als geplant zu verändern.
Die Deutsche Bank werde mit Sicherheit als eine der führenden Banken aus dem Umwälzungsprozess der Branche hervorgehen. Gleichwohl sei das Institut nicht ganz so gut kapitalisiert wie andere Wettbewerber. Fitch senkte seine Bonitätseinschätzung für den deutschen Branchenprimus von "AA-" auf "A+".
Den gleichen Rating-Schritt machte auch die französische BNP Paribas . Die britische Barclays und das Schweizer Institut Credit Suisse wurden jeweils von "AA-" auf "A" herabgestuft. Bestätigt in ihren Einstufungen wurden hingegen Société Générale ("A+") und UBS ("A").
Bei den US-Instituten kürzte Fitch bei Bank of America , Citigroup und Goldman Sachs das Rating jeweils von von "A+" auf "A". Morgan Stanley wurde mit "A" bestätigt.
Auch kleinere europäische Banken von Abwertungen betroffen
Bereits am Mittwochabend hatte Fitch mit Verweis auf die Euro-Krise und das angespannte Geschäftsklima im Bankensektor die französischen Finanzinstitute Credit Agricole und Banque Fédérative du Crédit Mutuel sowie die dänische Danske Bank, die finnische OP Pohjola Group und die niederländische Rabobank Group herabgestuft.
Die Annahme, dass staatliche Unterstützung für Banken in Notlage weniger wahrscheinlich wird, hatte Fitch bereits im Oktober zu mehreren Herabstufungen veranlasst. Damals waren die britischen Großbanken Royal Bank of Scotland und Lloys Banking Group sowie die schweizerische UBS von der Neubewertung betroffen.