Faule Immobilienkredite
Spanien muss Bank vor der Pleite retten
Die weltweite Finanzkrise fordert ihr nächstes Opfer: Die spanische Banco de Valencia muss vom Staat übernommen werden. Das Institut hatte sich mit Immobilienkrediten verspekuliert.
"Zu verkaufen": In Spanien stehen seit Beginn der Krise viele Häuser und Wohnungen leer
Foto: PEDRO ARMESTRE/ AFP
Madrid - Der spanische Staat hat die Kontrolle über eine bisher private Bank übernommen. Wie die spanische Zentralbank am Montag mitteilte, wurde die vom Zusammenbruch bedrohte Banco de Valencia der Verwaltung des staatlichen Rettungsfonds FROB unterstellt. Das Management der Bank wurde abgesetzt.
Der Fonds werde der Bank eine Kapitalhilfe von einer Milliarde Euro zur Verfügung stellen und Kredite über zwei Milliarden Euro bereitstellen, hieß es. Wenn das Geldinstitut erfolgreich saniert sei, solle es verkauft werden.
Die Aktien des Unternehmens wurden am Montag von Handel ausgesetzt. Die Zentralbank wies aber darauf hin, dass sowohl die Anleger als auch die Kunden der Banco de Valencia "völlig beruhigt" sein könnten. Die Bank werde ihre Geschäfte normal fortführen und allen Verpflichtungen nachkommen.
Die Banco de Valencia ist die kleinste börsengehandelte Bank Spaniens. Sie war ins Straucheln geraten, weil sie zu viele Immobilienkredite vergeben hatte, die wegen der Wirtschaftskrise nicht zurückgezahlt wurden. Die Bank ist vor allem in der Region Levante aktiv, die von der Krise besonders hart getroffen wurde.
Der spanische Staat hatte in der Vergangenheit schon drei Geldinstitute vor der Pleite gerettet. Dabei handelte es sich um die Sparkassen Caja Castilla-La Mancha, CajaSur und Caja del Mediterráneo.