

Berlin - Der Abschied Josef Ackermanns von der Deutschen Bank stand nach eigener Aussage schon vor der Durchsuchung seines Büros durch die Staatsanwaltschaft fest. "Das Ermittlungsverfahren kam im Nachhinein", also nach der Rückzugs-Entscheidung, sagte Ackermann auf einer Podiums-Diskussion am Samstag in Berlin.
Laut einem Bericht der Schweizer "Sonntagszeitung" ist Ackermann beim Versicherer Zurich Financial erster Kandidat für den Posten des Verwaltungsratspräsidenten. Amtsinhaber Manfred Gentz habe Gespräche mit Ackermann wieder aufgenommen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf informierte Personen.
Der "Spiegel" berichtete am Sonntag, Ackermann habe Anfang November den Verzicht auf seine Kandidatur zum Aufsichtsratsvorsitzenden erklärt. Über seinen geplanten Abschied von der Deutschen Bank informierte Ackermann laut dem Magazin zunächst Werner Wenning, Mitglied des Nominierungsausschusses im Aufsichtsrat der Deutschen Bank. Unmittelbar danach hätten Wenning und Aufsichtsratschef Clemens Börsig Kontakt zu Paul Achleitner aufgenommen - der Finanzvorstand der Allianz habe binnen zwei Tagen eingewilligt, für den Aufsichtsratsvorsitz der Deutschen Bank zu kandidieren.
Eine Sprecherin der Deutschen Bank sagte dazu am Sonntag: "Wir äußern uns zu den zeitlichen Abläufen nicht."
Die Staatsanwaltschaft hatte unter anderem die Büroräume Ackermanns untersucht, weil sie ihm Falschaussagen in dem seit Jahren schwelenden Rechtsstreit der Bank mit dem inzwischen verstorbenen Medienunternehmer Leo Kirch vorwirft. Die Bank wehrt sich gegen die Vorwürfe und hat gegen die Richter des Zivilverfahrens Befangenheitsanträge gestellt.
Josef Ackermann zählt zu den bekanntesten öffentlichen Figuren Deutschlands, nicht aber zu den beliebtesten. Als er 1996 in den Vorstand der Deutschen Bank kam, galt er als "Protoyp des jungen dynamischen Bankers" ("Die Welt"). Zuvor hatte Ackermann bei der Credit-Suisse-Tochter Schweizerische Kreditanstalt einen Machtkampf um den Konzernumbau verloren und gekündigt.
Damals führte noch Hilmar Kopper die Deutsche Bank, dessen Name bis heute mit dem "Unwort des Jahres 1994" verbunden ist: Er hatte den Schaden von 50 Millionen Mark, der Handwerkern aus der Pleite des Baulöwen Jürgen Schneider entstanden war, als "Peanuts" bezeichnet. Schon beim Wechsel von Kopper zu Rolf Breuer wurde Ackermann als dessen möglicher Nachfolger gehandelt.
Ackermann war im Vorstand zunächst zuständig für Kreditrisiken, später "Globale Unternehmen und Institutionen". Er leitete die Integration des damals bedeutendsten Zukaufs, der US-Investmentbank Bankers Trust mit Hauptsitz neben dem World Trade Center.
Im Jahr 2000 stieg Ackermann zum starken Mann in der Deutschen Bank auf. Er verhinderte als Vormann der Investmentbanker die geplante Fusion mit der Dresdner Bank - nur deren Tochter Dresdner Kleinwort sei interessant. Das Institut fiel an die Allianz und später an die Commerzbank, die damit zum großen Wettbewerber der Deutschen im Inland wurde - aber auch eine vergiftete Bilanz übernahm, die nur mit Staatshilfe zu sanieren war. Kurz danach wurde Ackermann zu Breuers Nachfolger bestimmt.
2001 blieb Ackermann vorerst noch einfacher Vorstand, gestaltete die Bank aber schon um. Neben dem Vorstand wurde ein Group Executive Committee für strategische Fragen installiert, das direkt dem Vorstandssprecher untersteht. Das bisher kollegial geführte Management war stärker denn je auf den Chef zugeschnitten. Vorstandskollege Thomas Fischer ging im Streit um die neue Struktur und wendete sich zur WestLB.
Im Mai 2002 übernahm Ackermann auch formell das Amt des Vorstandssprechers von Breuer. Die Aktie der Deutschen Bank notierte damals bei 70 Euro, ein knappes Jahr später fiel sie auf 30 Euro. Ackermann rief in Zeiten der Bilanzskandale das Kreditrisikomanagement zur Hauptaufgabe aus - und verpasste der Bank eine Schrumpfkur. In seinen ersten beiden Amtsjahren fiel die Zahl der Beschäftigten von 90.000 auf unter 68.000. Zugleich gelang die Ertragswende, der Gewinn verdreifachte sich.
Kein Ackermann-Rückblick kommt ohne dieses Bild aus. Auch dieser nicht. Es entstand im Januar 2004 zu Beginn des Untreue-Prozesses gegen die frühere Führung des Mannesmann-Konzerns. Ackermanns Victory-Geste blieb der Öffentlichkeit in Erinnerung. Seiner Meinung nach war Deutschland "das einzige Land, in dem diejenigen, die Erfolg haben und Werte schaffen, deswegen vor Gericht gestellt werden".
Der Prozess brachte zunächst einen Freispruch, endete nach der Revision vor dem Bundesgerichtshof 2006 wieder in Düsseldorf mit einem "Freikauf zweiter Klasse" ("Süddeutsche Zeitung"). Ackermann musste 3,2 Millionen Euro Geldauflage zahlen, fast die maximal mögliche Strafe, blieb aber ohne Vorstrafe. Der öffentliche Unmut über den Banker bekam zwischenzeitlich neue Nahrung ...
Zeitgleich mit den Geschäftszahlen für 2004 (der Gewinn stieg um 80 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro) verkündete Ackermann den Abbau von 6400 Arbeitsplätzen. Gewerkschaftsboss Michael Sommer sprach von "verschobenen Werten, die wir wieder geraderücken müssen". Bundeskanzler Gerhard Schröder empfahl Ackermann, "sich die Philosophie Herrhausens zu Gemüte zu führen". Der von Ackermann als Vorbild genannte Amtsvorgänger hatte von der sozialen Verantwortung der Banker gesprochen. Dem gescholtenen Bankchef blieb aber der Erfolg ...
In den Jahren 2006 und 2007 fuhr er Rekordgewinne von bis zu 6,5 Milliarden Euro ein, erreichte erstmals das noch von Kopper ausgerufene Ziel einer Eigenkapitalrendite von 25 Prozent. Für zwei Monate notierte die Aktie sogar über 100 Euro. Während die Gewinne vor allem im Investmentgeschäft sprudelten, zeigte Ackermann mit dem Kauf der Berliner Bank und der Norisbank, dass ihm auch deutsche Privatkunden wichtig waren. Persönlich hielt er sich mit bis zu 14 Millionen Euro Jahresgehalt an der Spitze der Dax-Konzernchefs, sein Vertrag wurde verlängert und er durfte sich als erster Deutsche-Bank-Chef sogar Vorstandsvorsitzender nennen.
Richtig ins Rampenlicht kam Ackermann aber erst mit der Finanzkrise. Im September 2007 räumte er in der Talkshow von Maybrit Illner Fehler ein und kündigte milliardenschwere Abschreibungen an. Zuvor hatte er in einer nächtlichen Krisensitzung an der Rettung der Mittelstandsbank IKB mitgewirkt. Kritiker wie der damalige IKB-Chef Stefan Ortseifen warfen der Deutschen Bank allerdings auch Mitverantwortung für den Verkauf fauler Kreditpapiere und das Kappen der Geldversorgung der IKB vor.
Im April 2008 gab Kanzlerin Angela Merkel einen Empfang. Anlass war der 60. Geburtstag Ackermanns, die Gäste durfte er auswählen. Wieder einmal wurde er zur Zielscheibe öffentlicher Empörung.
Im Herbst 2008 war Ackermann häufiger Gast im Bundeskanzleramt. "Um Viertel vor eins haben wir gerade noch das Schlimmste verhindern können", sagte er später im Untersuchungsausschuss des Bundestags über die Rettung der Immobilienbank Hypo Real Estate. "Wenn mich Frau Merkel nicht erreicht hätte, wäre es zu spät gewesen."
Ackermann, der auch als Präsident des weltweiten Bankenverbands IIF für neue Regeln eintrat, sorgte im Lauf der Krise mit widersprüchlichen Aussagen für Schlagzeilen. Mal erklärte er - noch vor der Pleite von Lehman Brothers - den "Beginn des Endes" der Krise für nah, mal gab er das "Vertrauen in die Selbstheilungskräfte des Marktes verloren". Schließlich beteiligte er sich an der Konstruktion des staatlichen Rettungsschirms für strauchelnde Banken.
Auf der Bilanzpressekonferenz für 2008 muss Josef Ackermann seinen ersten Jahresverlust erklären: minus 3,8 Milliarden Euro. Die Aktionäre bekommen nur noch 50 Cent Dividende, der Aktienkurs fällt Anfang 2009 fast auf 15 Euro. Ackermann relativiert sein Renditeziel.
Ackermann und der Vorstand verzichten auf ihre Boni für 2008. Mit dem Grundgehalt von 1,4 Millionen Euro rutscht er vom ersten auf einen der letzten Plätze im Ranking der Dax-Konzernchefs. Allerdings hätte ihm angesichts des Milliardenverlusts wohl ohnehin kein Bonus zugestanden. Staatlich gestützte Wettbewerber wie die Commerzbank bekommen zugleich einen Gehaltsdeckel von 500.000 Euro für Vorstände verordnet.
"Wir müssen den Dialog pflegen", sagt der Deutsche-Bank-Chef im März 2009 vor der Evangelischen Akademie Tutzing. In der Sache allerdings gibt er nicht nach. Der Ökonom, der einst bei dem Schweizer Geld- und Wachstumskritiker Hans Christoph Binswanger promovierte, verteidigt hohe Rendite als Voraussetzung für Wohlstand und Boni im Investmentbanking als Mittel, "die Besten" zu werben und zu halten. Angesichts der öffentlichen Dauerkritik wird spekuliert, Ackermann sei amtsmüde. Er spricht von Plänen, nach Auslaufen seiner Amtszeit 2010 "etwas von meinem Wissen weiterzugeben", beispielsweise an einer Universität. Doch es kommt anders ...
Im April 2009 wird Ackermanns Vertrag um drei Jahre verlängert. Die Bank soll mehr Zeit haben, um einen Nachfolger aufzubauen. Aufsichtsratschef Clemens Börsig muss sich auf der Hauptversammlung rechtfertigen, weil er sich selbst angesichts der schwierigen Kandidatensuche als Chef ins Spiel gebracht haben soll.
Im Oktober 2009 vereinbart die Deutsche Bank mit deren Eigentümern den Kauf der Privatbank Sal. Oppenheim für eine Milliarde Euro. Andernfalls hätte das traditionsreiche Institut, die bis dahin größte unabhängige Privatbank Europas, wegen Fehlspekulationen vor der Pleite gestanden. Die Deutsche Bank verstärkt sich mit der Vermögensverwaltung und stärkt so auch das Privatkundengeschäft als stabiles Gegengewicht zum schwankungsanfälligen Investmentbanking. 2009, für viele andere ein Krisenjahr, bringt wieder einen Gewinn von fünf Milliarden Euro und für Ackermann ein Gehalt von knapp zehn Millionen.
Im Frühjahr 2010 wird Josef Ackermann abermals als Krisenmanager gebraucht. Die griechische Regierung lässt ihn als Berater nach Athen fliegen, um eine Staatspleite abzuwenden. Als sich der Beistand der Euro-Staaten und des Internationalen Währungsfonds abzeichnet, trommelt Ackermann bei den deutschen Banken für eine Selbstverpflichtung, keine griechischen Anleihen zu verkaufen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble verkündet auf einer gemeinsamen Pressekonferenz im Mai das Ergebnis.
Im Herbst 2010 beschleunigt die Deutsche Bank die zwei Jahre zuvor vereinbarte Übernahme der Mehrheit an der Postbank. Mit dem riesigen Filialisten bekennt sich Ackermann endgültig zu der Strategie, riskantes und ertragsträchtiges Investmentbanking mit dem stabilen Massengeschäft zu verbinden. Um die schwach kapitalisierte Postbank in die Bilanz zu übernehmen und zugleich die gestiegenen Eigenkapitalanforderungen zu erfüllen, nimmt die Deutsche Bank eine rekordverdächtige Kapitalerhöhung vor: 10,2 Milliarden Euro fließen für neue Aktien in ihre Kassen.
In ähnlicher Größenordnung soll sich auch der Nettogewinn für 2011 bewegen, so lautet zumindest das von Ackermann ausgegebene Ziel. Sollte ihm das trotz der teuren Postbank-Übernahme gelingen, hätte er es seinen Kritikern wieder einmal gezeigt. Und sein angekündigter Wechsel in den Aufsichtsrat des Unternehmens könnte mehr Anhänger gewinnen.
Doch daraus wird nun nichts. Deutsche-Bank-Vorstandschef Josef Ackermann will nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand nun doch nicht in den Aufsichtsrat des Instituts wechseln. Das teilte die Deutsche Bank am Montag mit. Statt Ackermann solle nun Allianz-Vorstand Paul Achleitner in das Kontrollgremium der größten deutschen Bank einziehen und auch den Vorsitz übernehmen. Achleitner scheidet dann aus dem Vorstand des Versicherungskonzerns aus, wie die Allianz mitteilte.
Zuvor war bekannt geworden, dass die Staatsanwaltschaft München in der vergangenen Woche das Büro von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann durchsucht hat. Auch das Büro von Aufsichtsratschef Clemens Börsig und die Privatwohnung des ehemaligen Bank-Chefs Rolf Breuer hätten die Ermittler durchsucht, hieß es am Donnerstag aus Finanzkreisen. Grund sollen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit dem Kirch-Prozess vor dem Oberlandesgericht in München gewesen sein. Dabei soll es um den Verdacht des versuchten Prozessbetrugs gehen.
Josef Ackermann zählt zu den bekanntesten öffentlichen Figuren Deutschlands, nicht aber zu den beliebtesten. Als er 1996 in den Vorstand der Deutschen Bank kam, galt er als "Protoyp des jungen dynamischen Bankers" ("Die Welt"). Zuvor hatte Ackermann bei der Credit-Suisse-Tochter Schweizerische Kreditanstalt einen Machtkampf um den Konzernumbau verloren und gekündigt.
Foto: A3471 Boris Roessler/ dpaIm Jahr 2000 stieg Ackermann zum starken Mann in der Deutschen Bank auf. Er verhinderte als Vormann der Investmentbanker die geplante Fusion mit der Dresdner Bank - nur deren Tochter Dresdner Kleinwort sei interessant. Das Institut fiel an die Allianz und später an die Commerzbank, die damit zum großen Wettbewerber der Deutschen im Inland wurde - aber auch eine vergiftete Bilanz übernahm, die nur mit Staatshilfe zu sanieren war. Kurz danach wurde Ackermann zu Breuers Nachfolger bestimmt.
Foto: A2800 epa Daniel Deme/ dpaIn den Jahren 2006 und 2007 fuhr er Rekordgewinne von bis zu 6,5 Milliarden Euro ein, erreichte erstmals das noch von Kopper ausgerufene Ziel einer Eigenkapitalrendite von 25 Prozent. Für zwei Monate notierte die Aktie sogar über 100 Euro. Während die Gewinne vor allem im Investmentgeschäft sprudelten, zeigte Ackermann mit dem Kauf der Berliner Bank und der Norisbank, dass ihm auch deutsche Privatkunden wichtig waren. Persönlich hielt er sich mit bis zu 14 Millionen Euro Jahresgehalt an der Spitze der Dax-Konzernchefs, sein Vertrag wurde verlängert und er durfte sich als erster Deutsche-Bank-Chef sogar Vorstandsvorsitzender nennen.
Foto: Karl-Josef Hildenbrand/ picture-alliance/ dpaIm Herbst 2008 war Ackermann häufiger Gast im Bundeskanzleramt. "Um Viertel vor eins haben wir gerade noch das Schlimmste verhindern können", sagte er später im Untersuchungsausschuss des Bundestags über die Rettung der Immobilienbank Hypo Real Estate. "Wenn mich Frau Merkel nicht erreicht hätte, wäre es zu spät gewesen."
Foto: A2955 Wolfgang Kumm/ dpaAckermann, der auch als Präsident des weltweiten Bankenverbands IIF für neue Regeln eintrat, sorgte im Lauf der Krise mit widersprüchlichen Aussagen für Schlagzeilen. Mal erklärte er - noch vor der Pleite von Lehman Brothers - den "Beginn des Endes" der Krise für nah, mal gab er das "Vertrauen in die Selbstheilungskräfte des Marktes verloren". Schließlich beteiligte er sich an der Konstruktion des staatlichen Rettungsschirms für strauchelnde Banken.
Foto: DPAAckermann und der Vorstand verzichten auf ihre Boni für 2008. Mit dem Grundgehalt von 1,4 Millionen Euro rutscht er vom ersten auf einen der letzten Plätze im Ranking der Dax-Konzernchefs. Allerdings hätte ihm angesichts des Milliardenverlusts wohl ohnehin kein Bonus zugestanden. Staatlich gestützte Wettbewerber wie die Commerzbank bekommen zugleich einen Gehaltsdeckel von 500.000 Euro für Vorstände verordnet.
Foto: A3609 Daniel Karmann/ dpaIm April 2009 wird Ackermanns Vertrag um drei Jahre verlängert. Die Bank soll mehr Zeit haben, um einen Nachfolger aufzubauen. Aufsichtsratschef Clemens Börsig muss sich auf der Hauptversammlung rechtfertigen, weil er sich selbst angesichts der schwierigen Kandidatensuche als Chef ins Spiel gebracht haben soll.
Foto: A3399 Arne Dedert/ dpaIm Frühjahr 2010 wird Josef Ackermann abermals als Krisenmanager gebraucht. Die griechische Regierung lässt ihn als Berater nach Athen fliegen, um eine Staatspleite abzuwenden. Als sich der Beistand der Euro-Staaten und des Internationalen Währungsfonds abzeichnet, trommelt Ackermann bei den deutschen Banken für eine Selbstverpflichtung, keine griechischen Anleihen zu verkaufen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble verkündet auf einer gemeinsamen Pressekonferenz im Mai das Ergebnis.
Foto: Gero Breloer/ APIm Herbst 2010 beschleunigt die Deutsche Bank die zwei Jahre zuvor vereinbarte Übernahme der Mehrheit an der Postbank. Mit dem riesigen Filialisten bekennt sich Ackermann endgültig zu der Strategie, riskantes und ertragsträchtiges Investmentbanking mit dem stabilen Massengeschäft zu verbinden. Um die schwach kapitalisierte Postbank in die Bilanz zu übernehmen und zugleich die gestiegenen Eigenkapitalanforderungen zu erfüllen, nimmt die Deutsche Bank eine rekordverdächtige Kapitalerhöhung vor: 10,2 Milliarden Euro fließen für neue Aktien in ihre Kassen.
Foto: ddpIn ähnlicher Größenordnung soll sich auch der Nettogewinn für 2011 bewegen, so lautet zumindest das von Ackermann ausgegebene Ziel. Sollte ihm das trotz der teuren Postbank-Übernahme gelingen, hätte er es seinen Kritikern wieder einmal gezeigt. Und sein angekündigter Wechsel in den Aufsichtsrat des Unternehmens könnte mehr Anhänger gewinnen.
Foto: Fredrik Von Erichsen/ dpaDoch daraus wird nun nichts. Deutsche-Bank-Vorstandschef Josef Ackermann will nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand nun doch nicht in den Aufsichtsrat des Instituts wechseln. Das teilte die Deutsche Bank am Montag mit. Statt Ackermann solle nun Allianz-Vorstand Paul Achleitner in das Kontrollgremium der größten deutschen Bank einziehen und auch den Vorsitz übernehmen. Achleitner scheidet dann aus dem Vorstand des Versicherungskonzerns aus, wie die Allianz mitteilte.
Foto: dapdZuvor war bekannt geworden, dass die Staatsanwaltschaft München in der vergangenen Woche das Büro von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann durchsucht hat. Auch das Büro von Aufsichtsratschef Clemens Börsig und die Privatwohnung des ehemaligen Bank-Chefs Rolf Breuer hätten die Ermittler durchsucht, hieß es am Donnerstag aus Finanzkreisen. Grund sollen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit dem Kirch-Prozess vor dem Oberlandesgericht in München gewesen sein. Dabei soll es um den Verdacht des versuchten Prozessbetrugs gehen.
Foto: KAI PFAFFENBACH/ REUTERS