Wall-Street-Journal-Bericht Korruption und Geldwäsche - US-Justiz ermittelt gegen Deutsche Bank

1MDB-Werbetafel in Kuala Lumpur (Archivaufnahme)

1MDB-Werbetafel in Kuala Lumpur (Archivaufnahme)

Foto: Olivia Harris/ REUTERS

Im Skandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB ist die Deutsche Bank einem Medienbericht zufolge ins Visier des US-Justizministeriums geraten. Es werde untersucht, ob sich die Bank der Korruption und Geldwäsche im Zusammenhang mit dem Staatsfonds 1Malaysia Development Berhad (1MDB) schuldig gemacht habe, berichtete das Wall Street Journal (WSJ)  am Mittwoch unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Bislang steht vor allem Goldman Sachs wegen der Affäre unter Druck.

"Die Deutsche Bank hat bei allen Anfragen von Regulierungs- und Justizbehörden in Verbindung mit 1MDB vollumfänglich kooperiert", erklärte ein Unternehmenssprecher in New York. Das Justizministerium habe in Unterlagen zu dem Fall befunden, dass 1MDB "erhebliche Falschdarstellungen" gegenüber der Deutschen Bank gemacht habe. Dies decke sich mit den eigenen Erkenntnissen. Das Justizministerium wollte eine Anfrage zu dem Bericht nicht kommentieren.


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Der inzwischen abgewählte malaysische Ministerpräsident Najib Razak hatte 1MDB 2009 zur Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung aufgelegt. Das US-Justizministerium mutmaßt, dass hochrangige Fonds-Mitarbeiter und ihre Partner mehr als 4,5 Milliarden Dollar aus dem Fonds veruntreuten. Goldman Sachs hatte drei Anleiheemissionen von 1MDB im Gesamtvolumen von 6,5 Milliarden Dollar begleitet und kassierte dafür 600 Millionen Dollar an Gebühren.

Laut "Wall Street Journal"  half die Deutsche Bank 1MDB unter anderem 2014 - als es bereits erste Bedenken gegenüber dem Fonds gab -, eine Finanzierung über 1,2 Milliarden Dollar zu besorgen. Zudem soll eine Mitarbeiterin, die zunächst bei Goldman mit 1MDB arbeitete, später auch bei der Deutschen Bank mit dem Fonds zu tun gehabt haben. Sie verließ die Bank angeblich 2018, nachdem diese von Nachrichten zwischen ihr und dem Hauptbeschuldigten in der 1MDB-Affäre erfahren hatte.

luk / reuters / dpa-afx
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