Trotz Sanktionen VW hält an Investitionen in Russland fest

Trotz der gespannten internationalen Lage will Volkswagen in Russland weiter wachsen. Der Konzern will weiterhin mehr als eine Milliarde Euro in den Wachstumsmarkt investieren. Neue Sanktionen gegen westliche Autobauer würden die Wolfsburger ohnehin nicht treffen.
Im VW-Werk in Kaluga: Volkswagen-Chef Martin Winterkorn (rechts) mit Russlands Präsident Wladimir Putin

Im VW-Werk in Kaluga: Volkswagen-Chef Martin Winterkorn (rechts) mit Russlands Präsident Wladimir Putin

Foto: epa Natalia Kolesnikova/Pool/ picture-alliance/ dpa

Wolfsburg - Europas größter Autobauer Volkswagen  hält trotz der anhaltenden Krise an seinen bisherigen Investitionsplänen in Russland fest. VW-Chef Martin Winterkorn hatte Ende 2013 bei einem Besuch von Niedersachsens Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD) im VW-Werk von Kaluga bei Moskau betont: "Bis Ende 2018 investieren wir weitere 1,2 Milliarden Euro in Russland." Nach Unternehmensangaben vom Montag haben diese Planungen nach wie vor Bestand. "Wir beobachten die Lage in Russland sehr aufmerksam", erklärte ein Sprecher allerdings.

Am Montag hatten Medien unter Berufung auf Moskauer Regierungsvertreter berichtet, Kremlchef Wladimir Putin prüfe einen Vorschlag, denImport westlicher Autos zu verbieten. Als Reaktion auf Maßnahmen des Westens gegen Russland hatte Putin Anfang August bereits einen Importstopp für Lebensmittel aus der EU, den USA, Norwegen, Kanada und Australien beschlossen. Auch ein Überflugverbot für westliche Airlines ist in der Diskussion.

Ein russisches Werk schützt VW vor Sanktionen

VW wäre von einem möglichen Importstopp nicht betroffen - der Konzern betreibt in Kaluga südlich von Moskau ein Werk. Winterkorn hatte Russland Ende 2013 als strategischen "Wachstumsmarkt Nummer eins in Europa" bezeichnet. Der VW-Absatz lag 2013 aber unter Vorjahresniveau - der Markt schwächelte schon vor der Krise. 2013 hat VW insgesamt 287.264 Fahrzeuge in Russland ausgeliefert - was bei weltweit 9,73 Millionen Autos einen geringen Anteil ausmacht.

Seit 2006 hat der Konzern 1,3 Milliarden Euro in die lokale russische Produktion gesteckt. Seit November 2007 bauen in Kaluga die gut 5000 Mitarbeiter VW-Modelle wie Tiguan und Polo sowie den Kleinwagen Fabia der tschechischen Konzernmarke Skoda. 2011 folgte ein Abkommen zur Auftragsfertigung beim russischen Autoriesen GAZ: seit dem ersten Halbjahr 2013 produziert er in Nischni Nowgorod den VW Jetta.

luk/dpa
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