VWs: Händler in den USA haben im September mehr verkauft
Foto: Ingo Wagner/ dpaDie Autoverkäufe in den USA steigen weiter - die Branche profitiert vom billigen Sprit, günstigen Kreditzinsen und zuletzt vom "Labor Day"-Wochenende und bewegt sich auf den stärksten Jahresabsatz seit vielen Jahren zu.
Auch der deutsche Autokonzern Volkswagen hat im September trotz der Abgasaffäre ein Verkaufsplus erzielt - wenn auch nur ein hauchdünnes. Der Konzern meldet einen Absatz von 26.141 Autos der Pkw-Kernmarke für September. Das waren 0,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Der Skandal um manipulierte Abgaswerte nimmt allerdings erst Fahrt auf. Mitte September wurde in den USA ein Verkaufsstopp für alle involvierten Diesel-Modelle verhängt. Der ebenfalls von der Affäre betroffenen VW -Tochter Audi gelang es, ihre jüngste Rekordserie in den USA fortzusetzen. Dank starker Nachfrage nach Geländewagen stieg der Absatz um mehr als 16 Prozent.
Daimler verkaufte sechs Prozent mehr, BMW schaffte einen Anstieg um 4,1 Prozent und bei Porsche kletterte der Absatz sogar um 22,7 Prozent. Fast alle anderen großen Hersteller meldeten zweistellige Zuwächse: US-Marktführer General Motors wurde 12,5 Prozent mehr Autos los, die Konkurrenten Ford und Fiat Chrysler 23 beziehungsweise 14 Prozent. VW-Konkurrent Toyota, die weltweite Nummer Eins im Automarkt, baute den Absatz um 16 Prozent aus.
VW streicht Sonderschichten in Mexiko
Allerdings bereitet sich Volkswagen auf schwächere Verkäufe vor: Im Werk im mexikanischen Puebla streicht VW die ursprünglich für Samstag geplanten Sonderschichten. Von Montag bis Freitag werde normal weitergearbeitet, teilte Volkswagen Mexiko mit. In Puebla betreibt Volkswagen sein zweitgrößtes Werk weltweit. Mehr als 500.000 Fahrzeuge werden dort pro Jahr gefertigt. Ein Großteil der Autos ist für den Export in die USA bestimmt.
Der Chef des Autoherstellers BMW, Harald Krüger, sieht den Standort Deutschland trotz des VW-Skandals nicht gefährdet. Lesen Sie Krügers Äußerungen in unserem VW-Newsblog.
Er muss den Abgasskandal aufarbeiten und den Autoriesen Volkswagen neu ausrichten: Seit Ende September ist Matthias Müller neuer Volkswagen-Konzernchef. Der gelernte Werkzeugmacher und studierte Informatiker leitete einst die VW-Produktplanung, von Juli 2010 bis September 2015 war er Chef des Sportwagenherstellers Porsche, den der 62-jährige binnen kurzer Zeit kräftig wachsen ließ. Sein Vorgänger ...
Martin Winterkorn (68) trat am 23. September 2015 als Vorstandschef von Volkswagen zurück und zog so die persönlichen Konsequenzen aus der Abgasaffäre. Jedes Mitwissen an der Manipulation weist er jedoch von sich. Auch sein Amt als Chef der Porsche SE-Holding, in der die Familien Porsche und Piech ihre VW-Anteile bündeln, hat Winterkorn aufgegeben. Diesen Posten übernimmt nun ...
Hans Dieter Pötsch, der seit 7. Oktober Vorsitzender des Volkswagen-Aufsichtsrats ist. Zuvor war er Finanzchef des VW-Konzerns. Als oberster Kassenwart bei Volkswagen folgt ihm ...
Frank Witter. Seit Oktober 2015 ist der einstige Leiter der Volkswagen-Finanzsparte nun VW-Vorstand für Controlling und Finanzen - und tritt damit in Pötschs Fußstapfen.
Vakant ist der neu geschaffene Posten des Nordamerika-Chefs, der die Länder USA, Kanada und Mexiko bündelt. Der designierte Kandidat Winfried Vahland, bis vor kurzem Chef der VW-Tochter Skoda, sprang zwei Wochen vor Antritt ab und verlässt den Konzern. Fix gesetzt ist hingegen ...
der bisherige Porsche-Vertriebsvorstand Bernhard Maier. Er wird neuer Skoda-Chef und übernimmt so Vahlands Posten. Eine Überraschung ...
... ist die Personalie Michael Horn. Er wird trotz des Abgas-Skandals weiter das Geschäft von Volkswagen in den USA leiten.
Der bisherige Seat-Chef Jürgen Stackmann (Bild) wird neuer Vertriebschef des VW-Konzerns - sitzt allerdings nicht im Konzernvorstand. Stackmann ersetzt Christian Klingler, der das Unternehmen wegen des Ärgers um den Abgas-Skandal verlässt.
Nachfolger von Müller als Porsche-Chef ist der bisherige Produktionsvorstand des Sportwagenherstellers, Oliver Blume (47). Neuer Seat-Chef wird Audi-Vertriebschef Luca de Meo, teilte Volkswagen weiter mit. Beide Markenchefs sind jedoch nicht im VW-Konzernvorstand vertreten.
Einer der wichtigsten Männer im achtköpfigen Volkswagen-Konzernvorstand ist VW-Markenchef Herbert Diess. Der ehemalige BMW-Mann wechselte im Juli 2015 zu Volkswagen. Seine Aufgabe ist es, die Marke VW profitabler zu machen - und nun auch den Abgasskandal mit aufzuarbeiten.
Rupert Stadler (51) führt weiter die VW-Tochter Audi. Sie ist seit langem eine der Gewinnmaschinen des Konzerns. Zudem behält Stadler auch seinen Sitz im VW-Konzernvorstand. Stadler war als künftiger Finanzchef im Gespräch, bleibt jetzt aber vorerst in Ingolstadt.
Andreas Renschlerist seit Februar Chef der Volkswagen-Nutzfahrzeugsparte. Dort soll er aus den VW-Marken MAN und Scania eine schlagkräftige Lkw-Allianz formen. Als Mitglied des VW-Konzernvorstands wird er auch über die zukünftige Strategie des Konzerns mitentscheiden.
Auch er bleibt im ranghöchsten VW-Managergremium: Der Vertrag des Vorstandsmitglieds für Beschaffung, Javier Garcia Sanz (Bild), wird um fünf Jahre verlängert. VWs China-Chef Jochem Heizmann behält seinen Posten im VW-Konzernvorstand. Personalvorstand Horst Neumann verlässt VW zu Ende des Jahres altersbedingt, über seine Nachfolge wird im November entschieden. Nichts mehr zu entscheiden hat hingegen ...
VW-Entwicklungsvorstand Heinz-Jakob Neußer. Er wurde Berichten zufolge beurlaubt, eine Rückkehr in seinen alten Job ist unwahrscheinlich. Als Nachfolger Neußers gilt Skoda-Entwicklungsvorstand Frank Welsch. Von seinen Aufgaben entbunden wurde auch ...
... Porsche-Entwicklungsvorstand Wolfgang Hatz. Er war mehrere Jahre lang Chef der VW-Motorenentwicklung. Offiziell von seinen Aufgaben freigestellt ist...
... Audi-Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg, der gegen seine Suspendierung wehrt und jegliche Verantwortung im Abgasskandal bestreitet. Der Manager war 2007 zusammen mit Winterkorn von Audi nach Wolfsburg gewechselt. Er gilt als Erfinder des Baukastensystems, das Volkswagen derzeit bei immer mehr Marken einführt.
Andreas Renschlerist seit Februar Chef der Volkswagen-Nutzfahrzeugsparte. Dort soll er aus den VW-Marken MAN und Scania eine schlagkräftige Lkw-Allianz formen. Als Mitglied des VW-Konzernvorstands wird er auch über die zukünftige Strategie des Konzerns mitentscheiden.
Foto: Kay Nietfeld/ picture alliance / dpa... Audi-Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg, der gegen seine Suspendierung wehrt und jegliche Verantwortung im Abgasskandal bestreitet. Der Manager war 2007 zusammen mit Winterkorn von Audi nach Wolfsburg gewechselt. Er gilt als Erfinder des Baukastensystems, das Volkswagen derzeit bei immer mehr Marken einführt.
Foto: AudiAuf Crashkurs: Der Skandal um manipulierte Abgaswerte hat die VW-Aktie binnen acht Tagen um knapp 40 Prozent einbrechen lassen - seit Januar hat sich die im Dax notierte VW-Vorzugsaktie fast halbiert. Doch es geht noch schlechter: Die VW-Aktie weist bislang nur die drittschlechteste Performance im Dax 30 auf, und auch vermeintliche Langweiler-Aktien gerieten im laufenden Börsenjahr mit zweistelligen Kursverlusten unter die Räder. Ein Überblick über die größten Verlierer im Dax.
Deutsche Post: Der ehemalige Staatskonzern hat in den vergangenen Jahren seine Aktionäre verwöhnt - doch 2015 schlugen hohe Streikkosten die Anleger in die Flucht. Die "Aktie Gelb", vermeintlich eine sichere Bank, hat seit Jahresbeginn 10 Prozent an Wert verloren und gehört damit (Stand: 29. September) zu den neun schwächsten Aktien im Dax 30.
BMW: Mit knapp 15 Prozent Minus seit Jahresbeginn gehört die BMW-Aktie ebenfalls zu den schwächsten Dax-Werten. Der einstige Börsenliebling, der Anfang Juli noch bei 100 Euro notierte, hat in den vergangenen 3 Monaten rund 25 Prozent an Wert verloren. Zuerst drückte die Konjunkturschwäche in China auf die Aktie, dann kam der VW-Abgasskandal hinzu. Da BMW im weltweiten Geschäft mit Dieselmotor-Fahrzeugen einen größeren Marktanteil hat als Volkswagen, sind Anleger trotz vermeintlich günstiger Bewertung immer noch vorsichtig - viele haben sich aus dem Automobilsektor zurückgezogen.
Lufthansa: Die Aktie von Deutschlands größter Airline verzeichnet seit 1. Januar ein Kursminus von rund 16 Prozent. Airline-Chef Carsten Spohr hat mit dem Umbau des Unternehmens begonnen, doch streikfreudige Piloten und aggressive Konkurrenten aus Fernost machen Spohr das Leben schwer.
Siemens: Siemens-Chef Joe Kaeser hätte sich in seinem ersten Amtsjahr eine erfreulichere Kursentwicklung gewünscht. Seit Januar verzeichnet Siemens ein Kursminus von 16 Prozent und zählt zu den sechs schwächsten Werten im Dax. Die weltweite Konjunkturabkühlung und die Sorgen um China belasten auch Deutschlands größten Industriekonzern.
Commerzbank: Commerzbank-Aktionäre sind Kummer gewohnt, hatten sich aber im Jahr 2014 Hoffnungen auf ein Ende der Leidenszeit gemacht. Doch seit Januar 2015 hat die Aktie wieder rund 16 Prozent an Wert eingebüßt und notiert derzeit bei rund 11 Euro. Im April dieses Jahres waren es noch 13 Euro gewesen.
ThyssenKrupp: Der Stahlkocher zählt mit einem Kursminus von 27 Prozent seit Januar zu den vier schwächsten Aktien im Dax. Konzernchef Heinrich Hiesinger hat noch viel zu tun.
Volkswagen: Anfang 2015 notierte die VW-Aktie noch bei 184 Euro - und ist in dieser Woche im Zuge des Abgas-Skandals zeitweise unter die Marke von 100 Euro gefallen. Seit April, als die VW-Aktie bei 240 Euro notierte, beträgt der Kursverlust sogar 60 Prozent. Aufs laufende Börsenjahr 2015 gerechnet sind es dagegen "nur" 45 Prozent Verlust - doch damit ist Volkswagen nicht einmal die schwächste Aktie im Dax. Zwei Unternehmen sind an der Börse in diesem Jahr noch tiefer gestürzt als VW ...
Eon: Der Energiekonzern aus Düsseldorf hat seinen Börsenwert seit dem 1. Januar fast halbiert, das Kursminus beträgt 49 Prozent. Nach der Energiewende fehlt nicht nur ein tragfähiges Geschäftsmodell, auf das Anleger vertrauen können. Zusätzlich belasten auch die Befürchtungen, dass die Rückstellungen für die milliardenschweren Atom-Altlasten nicht ausreichen werden. Der schwächste Dax-Konzern 2015 ist jedoch derzeit ...
RWE: Die Aktie des Energieversorgers aus Essen findet keinen Halt. Sie ist seit Jahresbeginn um mehr als 60 Prozent abgestürzt und unter die Marke von 10 Euro gefallen. Die Probleme bei RWE werden noch kritischer gesehen als beim Konkurrenten Eon, der sich für eine Aufspaltung entschieden hat. Bereits im vergangenen Jahr hat RWE seine Dividende drastisch auf 1 Euro gekürzt - geht man davon aus, dass der Konzern für das laufende Geschäftsjahr eine Dividende in gleicher Höhe zahlt, kommt RWE bei einem Kurs von aktuell knapp 10 Euro auf eine Dividendenrendite von mehr als 10 Prozent. Eine etwas sicherere Geldanlage ...
... scheint dennoch die Aktie des Gesundheitskonzerns Fresenius zu sein. Zwar kann Fresenius nicht wie die tief gestürzte RWE-Aktie mit einer zweistelligen Dividendenrendite aufwarten. Doch Aktionäre können sich seit Jahresbeginn über ein Kursplus von rund 40 Prozent freuen - damit ist Fresenius bislang die mit Abstand stärkste Aktie im Dax.
Auf Crashkurs: Der Skandal um manipulierte Abgaswerte hat die VW-Aktie binnen acht Tagen um knapp 40 Prozent einbrechen lassen - seit Januar hat sich die im Dax notierte VW-Vorzugsaktie fast halbiert. Doch es geht noch schlechter: Die VW-Aktie weist bislang nur die drittschlechteste Performance im Dax 30 auf, und auch vermeintliche Langweiler-Aktien gerieten im laufenden Börsenjahr mit zweistelligen Kursverlusten unter die Räder. Ein Überblick über die größten Verlierer im Dax.
Foto: A3446 Patrick Seeger/ dpaDeutsche Post: Der ehemalige Staatskonzern hat in den vergangenen Jahren seine Aktionäre verwöhnt - doch 2015 schlugen hohe Streikkosten die Anleger in die Flucht. Die "Aktie Gelb", vermeintlich eine sichere Bank, hat seit Jahresbeginn 10 Prozent an Wert verloren und gehört damit (Stand: 29. September) zu den neun schwächsten Aktien im Dax 30.
Foto: Malte Christians/ picture alliance / dpaLufthansa: Die Aktie von Deutschlands größter Airline verzeichnet seit 1. Januar ein Kursminus von rund 16 Prozent. Airline-Chef Carsten Spohr hat mit dem Umbau des Unternehmens begonnen, doch streikfreudige Piloten und aggressive Konkurrenten aus Fernost machen Spohr das Leben schwer.
Foto: Federico Gambarini/ dpaSiemens: Siemens-Chef Joe Kaeser hätte sich in seinem ersten Amtsjahr eine erfreulichere Kursentwicklung gewünscht. Seit Januar verzeichnet Siemens ein Kursminus von 16 Prozent und zählt zu den sechs schwächsten Werten im Dax. Die weltweite Konjunkturabkühlung und die Sorgen um China belasten auch Deutschlands größten Industriekonzern.
Foto: Rainer Jensen/ picture alliance / dpaCommerzbank: Commerzbank-Aktionäre sind Kummer gewohnt, hatten sich aber im Jahr 2014 Hoffnungen auf ein Ende der Leidenszeit gemacht. Doch seit Januar 2015 hat die Aktie wieder rund 16 Prozent an Wert eingebüßt und notiert derzeit bei rund 11 Euro. Im April dieses Jahres waren es noch 13 Euro gewesen.
Foto: Daniel Reinhardt/ picture alliance / dpaVolkswagen: Anfang 2015 notierte die VW-Aktie noch bei 184 Euro - und ist in dieser Woche im Zuge des Abgas-Skandals zeitweise unter die Marke von 100 Euro gefallen. Seit April, als die VW-Aktie bei 240 Euro notierte, beträgt der Kursverlust sogar 60 Prozent. Aufs laufende Börsenjahr 2015 gerechnet sind es dagegen "nur" 45 Prozent Verlust - doch damit ist Volkswagen nicht einmal die schwächste Aktie im Dax. Zwei Unternehmen sind an der Börse in diesem Jahr noch tiefer gestürzt als VW ...
Foto: Julian Stratenschulte/ picture alliance / dpaRWE: Die Aktie des Energieversorgers aus Essen findet keinen Halt. Sie ist seit Jahresbeginn um mehr als 60 Prozent abgestürzt und unter die Marke von 10 Euro gefallen. Die Probleme bei RWE werden noch kritischer gesehen als beim Konkurrenten Eon, der sich für eine Aufspaltung entschieden hat. Bereits im vergangenen Jahr hat RWE seine Dividende drastisch auf 1 Euro gekürzt - geht man davon aus, dass der Konzern für das laufende Geschäftsjahr eine Dividende in gleicher Höhe zahlt, kommt RWE bei einem Kurs von aktuell knapp 10 Euro auf eine Dividendenrendite von mehr als 10 Prozent. Eine etwas sicherere Geldanlage ...
Foto: ASSOCIATED PRESS