Absatzsprung in den USA VW legt Schlussspurt hin, BMW bleibt zurück

Verkaufsschlager in den USA: Das VW-Modell Atlas war im vergangenen Jahr besonders gefragt
Foto: DPAVolkswagen hat seinen Absatz auf dem US-Markt im vierten Quartal kräftig erhöht, insgesamt sorgte die Corona-Krise 2020 aber für ein deutliches Minus. In den drei Monaten bis Ende Dezember brachte das Unternehmen nach Angaben vom Dienstag 94.330 Autos mit dem VW-Logo an die Kunden, 11 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Das SUV-Segment mit dem begehrten Modell Atlas kurbelte die Verkäufe stark an, während die Nachfrage nach kleineren Fahrzeugen schwächelte. Insgesamt litt das Geschäft im abgelaufenen Kalenderjahr erheblich unter der Pandemie - mit 325.784 verkauften Autos ging der Absatz gegenüber dem Vorjahr um 10 Prozent zurück.
Damit schlugen sich die Wolfsburger in den USA jedoch noch deutlich besser als einige andere Hersteller. Bei BMW etwa sanken die Verkäufe im Gesamtjahr um 17,5 Prozent auf 278.732 Fahrzeuge. Im Schlussquartal gab es ein zweiprozentiges Minus auf 98.750 Autos. Noch stärkere Einbußen erlitt die Zweitmarke Mini, hier ergab sich auf Jahressicht sogar ein Rückgang um 22 Prozent.
GM kann Absatz in Q4 ebenfalls steigern
Zu den Gewinnern des vergangenen Quartals zählte neben VW auch der größte US-Autobauer General Motors (GM). Insgesamt seien 771.323 Fahrzeuge und damit rund 5 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum abgesetzt worden, teilte das Unternehmen am Dienstag in Detroit mit. Die Aktie reagierte mit deutlichen Kursgewinnen auf das überraschend starke Vierteljahresergebnis.
Dennoch belastete die Corona-Krise auch das Geschäft von GM im vergangenen Jahr deutlich. Insgesamt ging der Absatz 2020 um knapp 12 Prozent auf gut 2,5 Millionen Autos zurück. Angesichts zunehmender Corona-Impfungen und wärmeren Wetters gab GM-Chefökonomin Elaine Buckberg aber einen optimistischen Ausblick ab. Die US-Wirtschaft dürfte im Frühjahr ihren Wendepunkt erreichen.
Schwer tat sich zum Jahresende das italienisch-amerikanische Branchenschwergewicht Fiat Chrysler, bei dem der Absatz im letzten Vierteljahr um 8 Prozent auf 499.431 fiel. Insgesamt wurde der Konzern 2020 rund 1,8 Millionen Neuwagen los, was einem Rückgang um 17 Prozent zum Vorjahr entspricht. Der zweitgrößte US-Hersteller Ford will seine Verkaufszahlen erst am Mittwoch vorlegen.